Pünktlich zu Hochwasser erreichten wir die Schleuse Kornwerdersand und fuhren mit ablaufend Wasser in die Nordsee. Peinlich genau dem ausgetonnten Fahrwasser folgend, an Harlingen vorbei, kamen wir nach 4 Stunden unter Segeln auf Höhe Terschelling an. Der starke Strom zog uns recht zügig ins Seegatt und bescherte uns dort aber eine wahre Achterbahnfahrt. Da wir hoch am Wind stark krängten schlug uns die kabbelige See einige male bis hoch ins Vorsegel uns teilweise über die Bordwand. Karsten´s Aussage, dass das nach dem Kurswechsel in ca. einer halben Stunde vorbei sei beruhigte mich nur wenig, aber zum Glück hatte er Recht und wir fuhren fortan mit halbem Wind recht komfortabel Richtung Deutschland. Unsere Fahrt war mit 7 kn einiges schneller als geplant, sodass wir uns für die Nacht ein Zeitguthaben ersegelten. Dieses nutzen wir um die Segel so zu trimmen, dass die Swantje so gut wie alleine fuhr und wir den herrlichen klaren Sternenhimmel genießen konnten, zumal Neumond (das heißt gar kein Mond bis 7 Uhr früh) und keine Wolke am Himmel war. So verging die Nacht schneller als gedacht und noch im dunkeln erreichten wir das Seegatt vor Norderney.
Dank Radar konnten wir in diesem flachen Gewässer das ausgetonnte Fahrwasser „sehen“ obwohl die Tonnen nicht beleuchtet sind. Im Hafen angekommen staunten wir aber nicht schlecht, da keine Stege mehr vorhanden waren. An einem Arbeitssteg an der Pier machten wir fest und legten uns noch ein paar Stunden aufs Ohr.