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Norden 061Büsum ist der größte und am besten anzulaufende Hafen an der Westküste Schleswig-Holsteins. Dennoch haut einen der Flair dieser Stadt nicht vom Hocker. Deshalb viel uns die Entscheidung, gleich am nächsten Tag wieder gen Hooksiel aufzubrechen nicht schwer. Dies war ohnehin das einzige Zeitfenster für die nächste Woche, um unter Segel unseren Heimathafen zu erreichen. Der Wind sollte von NordOst des Vortages auf heute NordWest dann auf West und für die nächsten Tage auf SüdWest drehen und zunehmen. Da der Wind die Vortage nicht von See kam, erwartete ich keine größeren Wellen, abgesehen von der unglücklichen Konstellation ablaufendes Wasser gegen den Wind draußen auf der Süderpiep. Steffi war das garnicht geheuer, auch im Angesicht der dunklen Wolken draußen und ´ner ordentlichen Brise in Stärke 5. Ich erklärte ihr meine Analyse und versprach: Das wird nicht schlimm, bis auf die 2 Stunden Stampfen auf der Süderpiep. Als wir draußen waren und dieses erwartete Stampfen dann doch heftiger war als erwartet bekam ich Steffi´s Unmut nun zu spüren. Zu allem Überfluß meldetet sich der Dieselfilter nach 1 Jahr Ruhe wieder. Es war wieder Dreck und Wasser im Tank, was durch das Geschaukel aufgewühlt wurde und nun nach und nach den 1.Filter zu verschmutzen begann. Ohne Steffis Hilfe draußen einen Filter zu wechseln ist schwierig, deshalb entschied ich, sobald wir aus der Süderpiep heraus sind, so hochNorden 068 am Wind zu segeln wie es ging, um von den Sänden frei zu segeln und ohne Motor die Filter zu schonen. Ich versuchte dies unter minimaler Besegelung. Nun machte aber Wind und Welle mit uns, was sie wollten. Also mehr Segel hoch. Unter Fock, Besan und Reff 2 im Groß lief die Swantje stabil, flott, legte sich aber auch ordentlich auf die Backe. Nach der Querung des Elbfahrwassers, was uns mächtige Wellen und richtige Achterbahnfahrt bescherte, konnten wir etwas abfallen, was die Sache angenehmer macht. Aber dennoch: bis wir die Jade kurz vor Wangerooge erreichen, war es ein hefiger Ritt, der mir sicher viel Spaß bereitet hätte, wenn nicht Steffi mehr als unwirsch auf mich gewesen wäre. Meine Beteuerungen, dies so nicht erwartet zu haben, halfen herzlich wenig. Nach etwa 12 std und 55 sm, davon 44sm unter Segel liefen wir kurz nach Mitternacht in den Vorhafen von Hooksiel. Wir machten an einem Fischer fest und konnten dort bis zum nächsten Mittag herrlich schlafen. Ein krönender Abschluß eines tollen Urlaubs an unserer tollen Nordseeküste.

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