Da wir auch hier nicht gewillt sind auf den richtigen Wasserstand zu warten, fahren wir bei Niedrigwasser in die jederzeit befahrbare Marina von Le Havre ein. Mit einem mulmigen Gefühl angesichts der steil aufragenden Hafenmauern (immerhin haben wir hier über 6,50m Tidenhub) und der Information aus dem Hafenführer, dass hier ein Tagestarif von 110.-€ fällig werden soll, geht es an den Besuchersteg. Auf Anfrage ist der Tarif natürlich nicht so hoch aber immhin noch 37.-€. Ludmilla meldet sich und wir verabreden uns für ein Treffen an Bord. Da sich aber dann herausstellt, dass die beiden in Honfleur sind, müssen wir noch eine Weile warten bis sie den Weg zurück geschafft haben. Es folgt ein gemeinsames Essen an Bord und die Verabredung für den nächsten Tag einen Landausflug mit ihrem Auto nach Rouen zu machen. Eine willkommene Abwechslung von dem Bordleben. Wir verlassen schon um 7 Uhr morgens nicht ungern den nicht so einladenen Hafen von Le Havre. Unter Motor geht es bis zur Ansteuerungstonne für die Einfahrt in die Seine dem Chanel de Rouen. Schon bald hat uns ein Strom von erst 2 kn dann 3, dann 4 und in der Spitze 4,5kn im Schlepp. Mit über 10 ein halb Konten geht es flott dahin. Selbst wenn ich die Fahrt ganz herausnehme sind wir zu schnell für die Einfahrt zur Schleuse von Honfleur. Also heißt es mit etwas Adrenalin im Körper an der Einfahrt vorbei, wenden und mit Volldampf dem Strom entgegen und dann husch rein ins Körbchen…. Genau rechtzeitig zur Schleusung sind wir zur Stelle. Mit 2 Fischerdampfern wird geschleust, dann sind wir da. Honfleur ist ein ganz tolles Städtchen allerdings zeitweise überfüllt mit Touristen aller Herren Länder. Wolfgang und Ludmilla sind auch bald da, um uns zu dem Ausflug nach Rouen mit zu nehmen. Über kleinste Straßen geht es der Seine folgend durch kleine Dörfer nach Rouen. Dies ist eine ganz beeindruckende Stadt mit viel alter Bausubstanz und herrlichen Gebäuden. Hier ist besonders die imposante Kathedrale zu nennen. Einen Stadtrundfahrt rundet diesen Ausflug ab. Für unser Abendessen, wieder an Bord, kaufen wir noch üppig ein. Mit Weisswein wird dann geschmaust und das im kleinen Hafenbecken von Honfleur, umgeben von zig gut besuchten Restaurants und schöner mittelalterlicher Kulisse. Ich glaube die beiden haben einen kleinen Eindruck von der Schönheit dieser Art zu Reisen bekommen. Am folgenden Morgen heißt es Abschied nehmen, denn die zwei wollen weiter. Wir erfreuen uns an dem an diesem Tag stattfindenen Markttag. Sonst ist Faulenzen angesagt. Auch werden wir den Sonntag wohl hier verbleiben.
Pages: 1 2