Für den Törn nach Guernsey wählen wir den sicheren Weg durch die Alderney Race und nicht den mit Rockys gespickten Weg der Swinge. Wir müssen dafür aber einige Meilen gegenan motoren. Danach aber mit dem Schub der Race, geht es unter Segeln gen St-Peter-Port auf Guernsey. Bei Sonnenschein fahren wir in den kleinen Russel ein, der Enge zwischen Herm und Guernsey. Hier schiebt das Wasser uns 3 kn voran.
Vor der Marina ist ein Sill, eine Art Türschwelle, die bei Ebbe das Leerlaufen des Hafens verhindern soll. Da wir früh dran sind müssen wir an einem Wartepontoon festmachen. Bald aber wird jedes Boot vom Hafenmeister einzeln zu seinem zugewiesenen Liegeplatz über die Schwelle geleitet. Beim Landgang bekommen wir großen Hunger auf was besonderes. Wir bestellen unseren ersten Lobster und mühen uns redlich mit schwerem Werkzeug und Fingern kein Gramm des nettes Tieres verkommen zu lassen. Lecker !!
Am Folgetag besteigen wir unsere Drahtesel und begeben uns auf eine Erkundungsfahrt dieser schönen Insel. Wir queren die Insel und finden eine beeindruckende und schöne Westküste vor. Zerklüftete Felsen und Rockys im Ebbwasser geben ein ganz besonderes Bild. Um nicht wieder die Steigungen der Inselmitte queren zu müssen, fahren wir entlang der Nordküste bis die Hintern schmerzen (Die Sättel sind wohl noch nicht eingesessen oder wir sind zu ungeübt). Wir genießen english Tea und leckere Kuchen im Hafen Beaucette. Hier wollte ich ursprünglich anlegen. Angesichts der wirklich schmalen Hafeneinfahrt und der beengten Verhältnisse dort, sind wir nicht böse uns umentschieden zu haben. Glücklich wieder vom Fahrrad steigen zu können, bereiten wir unser Abendbrot und schlafen bald ein.