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Frankreich (106 von 14)„Früh“ morgens um halb acht heißt es Aufstehen. Die beiden packen ihre sieben Sachen und es wird noch einmal zusammen gefrühstückt. Wir geben Roy auch schon einige der Dinge mit nach Hause, die wir hier nicht mehr brauchen (alte Seekarten, Bücher und warme Sachen). Im strömenden Regen wird kräftig gewunken und dann geht´s wieder in die noch warme Koje. Als wir aufwachen, scheint auch wieder die Sonne.

Da wir keine Lust auf die Weiterfahrt haben, wird ausgiebig gegammelt. Wir müssen uns ja auch wieder an unsere Geschwindigkeit gewöhnen, nach diesen doch relativ „hektischen“ Tagen mit Gästen.;-) Aber die Abwechslung war sehr schön und es war lustig, die Freunde hier gehabt zu haben.

Frankreich (101 von 14)Wir bleiben sogar noch einen Tag länger in dem hübschen Ort Piriac. Etwas Auf- und Umräumen, etwas Saubermachen und natürlich Faulenzen lassen die Zeit im Fluge vergehen. Montag brechen wir auf nach St. Nazaire. Im Hafenführer ist die Stadt und die Marina in etwa so beschrieben: viert größte französische Hafenstadt, im Krieg komplett zerstört, die deutschen U-Boot-Bunker sind die größten Sehenswürdigkeiten. Liegeplätze für Gastjachten im Stadthafen durch die Schleuse zu erreichen, am Ostufer gegenüber den U-Boot-Bunkern, Ponton bei den Bunkern auch für Gastlieger aber unsicher wegen krimineller Gestalten.

Frankreich (103 von 14)Trotz dieser nicht verheißhungsvollen Beschreibung, entscheiden wir uns für St. Nazaire, da wir von dort aus mit dem Mietwagen die Gegend etwas erkunden wollen. Eventuell ist auch ein Besuch der Bunker und eine U-Boot-Besichtigung geplant. Die Fahrt dorthin gestaltet sich sehr angenehm. Wir können die ganze Zeit segeln. Das letzte Stück segeln wir die Loire, einen der größten französischen Flüsse hinauf. Pünktlich zur vollen Stunde erreichen wir die Schleuse, die eben zu diesen Zeiten öffnen soll, laut Hafenführer. Wir melden uns auch ordentlich per Funk beim Hafen-Office an und bekommen in einem nur schwer verständlichen Englisch, Anweisung auf weitere Informationen über Funk zu warten. So warten wir und ohne, dass eine weitere Info kommt, öffnet sich nach über einer Stunde die Schleuse. Ich weiß nicht, ob sie sich geöffnet hätte, wenn nicht 2 Fischer aus dem Hafen gewollt hätten. Frankreich (104 von 14)Wir also hinein und mit Schrecken müssen wir feststellen, dass dort weder Schwimmsteg noch Klampen, Leitern oder ähnliches uns das Festmachen erleichtern. Es sind lediglich 2 Stahltrossen vertikal gespannt, die wir erreichen müssen. Der Abstand zwischen den Trossen ist aber so groß, dass wir unvorbereitet nicht ausreichend lange Tampen haben. Wir geben den Versuch auf und treiben auf die andere Seite. Dort passt das Manöver dann und wir kommen kurz darauf unbeschadet aus der Schleuse. Der angekündigte Steg für Yachten an der Ostseite des Hafens ist nicht vorhanden. Wir begeben uns auf Erkundungsfahrt durch das Hafenbecken und finden keinen adäquaten Ersatz. Uns bleibt nur der Steg bei den Bunkern. Ein Teil des Steges ist durch Gitter und Tore vom allgemein zugänglichen Teil getrennt. Wir entschließen und für diesen, denn    gewarnt durch den Hafenführer haben wir keine Lust auf nächtliche Besucher. Nun liegen wir dort und müssen feststellen, dass wir auch nicht heraus können. Außerdem sind weder Strom- noch Wasseranschluß in Betrieb. Etwas angesäuert entschließen wir uns, morgen wieder abzulegen und St.Nazaire zu verlassen. Wie aber heil die Nacht überstehen. In unmittelbarer Nähe lungern und fischen etliche zwielichtige Gestalten. Wir hoffen, dass die nicht irgendwann auf die Idee kommen, uns zu besuchen. Für die Nacht wird sich also vorbereitet. In Griffweite befinden sich heute die Handfunke, ein Beil und die Schußvorrichtung für Seenotraketen. Einsetzen möchte ich keines der Dinge.

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