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Frankreich (204 von 9)    An die kurzen Tagestrips gewöhnt und, da wir ja auch Zeit haben, heißt unser Tagesziel für den kommenden Tag Halbinsel Noirmoutier mit dem Hafenort L´Herbaudiere. Nach nur 15 Sm und mäßigem achterlichen Wind sind wir bald da. Wieder einmal wird der Blister ausprobiert. Doch beim Bergen wird er nass, weshalb wir ihn möglichst bald zum Trocknen nochmals einsetzen sollten. In L´Herbaudiere wird es schnell voll und wir liegen bald im Päckchen mit 3 anderen Booten. Eines davon, ein Holländer, wird von einem älteren Rentnerehepaar gefahren. Das Boot, eine Koopmans, haben die 2 mit Familienhilfe selbst gebaut, respekt !! Sie erzählen uns auch von ihrem Winterlager in der  Vilaine, einem Fluß etwas weiter nördlich in der Nähe von Piriac.

Frankreich (200 von 9)Wir nehmen dies gerne als Tip auf und werden ggfs darauf zurück greifen, sollten wir keinen besseren Platz für die Swantje finden.

Da das Wetter bescheiden ist, wird ein Bordtag eingelegt und am Folgetag geht es dann zur Ile D´Yeu. Diese Insel ist im Törnführer als schön beschrieben und wurde uns auch von anderen empfohlen. Mangels Wind wird der Motor um Mithilfe gebeten. Nach 21 Sm und der Trocknung des Blisters sind wir da. Auch diese wirklich nicht kleine Marina wird zu Abend mächtig voll. Frankreich (202 von 9)Gut, dass wir schon früh dort sind, denn so bekommen wir noch einen guten Platz zugewiesen und können von da aus in Ruhe uns die teils abenteuerlichen Anlegemanöver der Franzosen ansehen. Hafenkino pur ! Wenn die aufmerksamen Hafenangestellten in ihren Schlauchbooten nicht wären, würde sicher einiges Kleinholz (besser Plastikschrott) infolge der Böen bei Seitenwind produziert werden. So aber werden die glücklichen Kapitäne etwas auf die gerade Spur geschoben und bei den umliegenden Booten erhellen sich wieder die Gesichter der Besatzungen. Dieses Schauspiel wird uns fast täglich geboten.

Frankreich (205 von 9)Da die Insel wirklich schön und auch für die Franzosen ein gern besuchter Urlaubsort ist, kramen wir unsere Fahrräder raus und beschließen hier einige Zeit zu bleiben. Der Flair am Hafen Port-Joinville, wenn die Fähre ankommt ist schon was besonderes. Dann tummeln sich dort neben den Heerscharen der Ankömmlinge (hauptsächlich junge Menschen, dies scheint auch so ne Art Partyinsel zu sein) auch jede Menge derer, die die Passagiere abholen wollen. Dafür parken unzählige R4, Enten, Dianes und andere antiquare Kleinwagen die Gegend zu. Küßchen links, rechts, links, rechts , alles mit lautem Geschmatze und ab geht es in den Klapperkisten. Ich habe in den letzten 20 Jahren nirgends soviele dieser alten Franzosenautos gesehen wie hier, klasse ! Die Promenade am Hafen ist stets gefüllt mit Menschen, die auf ´nen Café oder den einen und anderen Pastís sich versammeln. Bis 5 Uhr morgens schallt die Musik und das Lachen bis zu unserem Boot. Das Wetter ist durchwachsen. Fast immer Wind zwischen 4 und 6 Bft, hin und wieder ein Schauer aber meistens Sonne und angenehme Temperaturen. Herrlich, morgens mit dem Fahrrad zum Boulanger zu fahren und das frische Baguette für das Frühstück an Deck in der Sonne zu holen. Südländisch auch schon die Vegetation. Kleine Kiefernwäder, wie bei Mimizan oder Biscarosse Plage wechseln sich ab mit den schroffen Granitklippen, wie wir sie von der Bretagne schon seit Wochen kennen. Und das Schöne ist, wir haben Zeit dies alles auf uns wirken zu lassen. Da kommt einem sogar manchmal der Eindruck, wir hätten Urlaub ;-)

Frankreich (201 von 9)Susanne und Ralf mit ihrer Halberg Rassy 39 segeln schon seit Jahren in diesem Revier. Die in Kassel ansässigen haben auch ihren Winterliegeplatz in der Vilaine und können nur Gutes über diese Gegend berichten. Ein Grund mehr, sich dort nun einmal nach einer Unterstellmöglichkeit für die Swantje zu informieren. Die beiden haben auf ihren schönen Schiff auch einen Elektrogrill und laden uns zu leckerem Fisch zu sich sein. Es wird ein längerer Abend mit jeder Menge Seemannsgarn und Annekdoten. Eigentlich ist dies ein herrlicher Platz, um noch länger zu verweilen wenn mich nicht hin und wieder mein Hafenkoller plagen würde ;-) . Wenn der Wind passt, werden wir wohl morgen ein Stückchen weiter fahren….

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