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Frankreich (101 von 9)Und tatsächlich, am Freitag geht es weiter.  Zum Leidwesen von Steffi müssen wir die ersten Seemeilen gegen die alte Welle von gut 1,5 m und hart an den Wind. Als wir die Nordwestspitze der Insel gequert haben, fallen wir ab und haben fortan den Wind achterlicher und trotz der Welle wird die Fahrt einigemaßen angenehm. Pünktlich zu Sonnenuntergang erreichen wir den Stadthafen von Les Sables d´Olonne. Schon beim Anlegen hören wir Klänge einer nicht so schlechten Live-Band. Schnell ein Anlegebier und alles klar machen. Wir haben Hunger und es ist schon spät, also nicht mehr chic machen sondern ab an Land. Hafenlokal neben Hafenlokal, doch die meisten haben die Küche schon geschlossen oder sind brechend voll. Ein Wirt aber ist sehr geschäftstüchtig und möchte uns trotz belegter Tische nicht als Kunden verlieren. Er schlägt vor, dass wir solange im Pub nebenan ein Bier trinken sollen und er uns dann abholt, sobald ein Tisch frei wird. Damit er uns rufen kann, braucht er meinen Namen. Karsten versteht er nicht und auch Müller will ihm nicht so recht passen. Er fragt mich, ob denn nicht mein Spitzname John wäre. Also heiße ich heute einfach mal John. Wir begeben uns also nach nebenan und genehmigen uns in dem Irish Pub standesgemäß 2 Pint of Guinness. Damit setzen wir uns zur Live-Band und genießen Musik aus den 60 ern. Beatles, Shocking Blue etc lassen uns den Hunger fast vergessen. Doch plötzlich der Ruf nach John !! Jup, das bin ich. So bekommen wir doch noch unser Abendbrot.

Frankreich (103 von 9)  Nachdem wir gut ausgeschlafen unser Frühstück an Bord wie gewohnt bei Sonnenschein machen, ist ein Landtag angesagt. Steffi möchte shoppen und ich fahre mit dem Fahrrad zur Marina, um mich dort nach Möglichkeiten eines Winterliegplatzes zu erkundigen. Steffi ist etwas genervt, weil die Geschäfte zum größten Teil Mittagsruhe haben. Auch meine Laune ist nicht viel besser, weil die genannten Preise für den Liegeplatz doch unsere Erwartungen bei weitem übersteigen. Es kommen aber ja noch ein paar Häfen. Vielleicht haben wir da mehr Glück. Steffi kommt dann doch noch zum Shoppen und ich zu nem neuen Haarschnitt. Abends gehen wir wieder Essen. Ein tolles Menü erwartet uns, bei dem wir auf der Karte mehr blind bestellt haben und nicht so recht wissen, was wohl auf den Tisch kommt. Steffi bekommt eine Entenleberpastete als Vorspeise und Lammkotlets als Hauptspeise. Ich fange mit Froschschenkeln an und genieße später viele kleine gebratene Fische, Sardinen waren es nicht. Unsere Deserts sind dann der ware Knüller. Mut bei der Wahl wird manchmal sogar belohnt.

Frankreich (106 von 9)Mit ablaufendem Wasser machen wir uns auf den Weg zu der 36 Sm entfernten tollen Stadt La Rochelle. Die Fahrt dorthin hat aber ihre Tücken. Anfänglich passabler Wind geht dann in totale Flaute über. Wir haben aber unseren Stolz und nehmen die Segel nicht runter. Es soll ja  zu Abend hin auffrischen. Dann plötzlich dreht einer den Windschalter wieder auf Betrieb. Ruck Zuck bekommen wir guten Wind und machen Fahrt.Frankreich (108 von 9) Dann wieder nix, kurz darauf Wind von unterschiedlichsten Richtungen. Ich trimme mal so, dann wieder anders, dann wieder Motor an. Irgendwann hat sich der Wind entschieden, wie er blasen möchte und wir fahren mit achterlichem Wind mal Schmetterling mal Raumschots. Die Insel Re passierend kommen wir der Verbindungsbrücke zum Festland näher. Von hier aus sind es nur noch 5 Sm und abermals mit dem letzten Sonnenschein laufen wir in den Stadthafen von La Rochelle ein. Toll beleuchtet begrüßen uns die mittelalterlichen Stadttürme, welche die Hafeneinfahrt säumen. Der Hafen selbst wird umgeben von Hafenlokalen, Ständen und viel Trubel. Wir machen fest und danach nichts wie hinein in das Treiben. An jeder Ecke führen verschiedene Kleinkünstler und Gaukler ihre Künste oder ihre musikalischen Talente vor. Eine tolle Stimmung lässt uns für die folgenden Tage hier in Vorfreude geraten. Zufrieden hier in dieser schon südländischen Stadt zu sein gehen wir in die Koje.

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