Bei unserem Landgang (gemeinsam paddeln wir die 100m bis zum Steg) begeben wir uns nach Entrichtung der Mooringgebühr in eine etwas versteckte unscheinbare Strandkneipe mit Aussicht auf die dahinter gelegene Weide. Der Esel darauf setzte sich dann irgendwann in Bewegung, um von uns etwas zu erschnorren. Trockenes Brot und Steffis Streicheleinheiten scheinen ihm zu gefallen und animieren andere Gäste dies zu fotografieren (ich hatte keine Kamera dabei). Am nächsten Morgen paddele ich nochmal rüber, um frisches Baguette zu kaufen und staune über eine Kuh, welche ungeniert am Strand und den Läden vorbei flaniert.
Wir verlassen diese schöne Bucht und segeln bei achterlichen Winden gemütlich an der schroffen aber hübschen Küste entlang, um nach 55 Sm in einer als Goldküste beschriebenen Bucht zu ankern. Nachdem einige Strandgäste bei Dämmerung die Bucht verlassen sind wir mutterseelenallein. Bei Brot, Salami, Käse und Oliven genießen wir einen schönen Sonnenuntergang und legen uns bei spiegelglattem Wasser in die Koje.
Auch hier springen wir wieder zu unserem Morgenbad ins nicht so kalte Wasser. Wir haben inzwischen mehr Badetage hinter uns als bei der gesamten Frankreichtour letztes Jahr. Nach ein paar Runden ums Schiff wird gefrühstückt und Anker auf. Schon bald erreichen wir die Einfahrt zur Hafenstadt Bonifacio. Ähnlich wie Calvi ist dies eine befestigte Stadt auf einem Felsen. Nur hier sind die Felsen noch steiler und fast weiß. Die Stadt liegt auf einem kleinen Plateau und ist fast ganz umringt von Wasser, was sie früher für nahezu uneinnehmbar machte. Die Hafeneinfahrt ist einem Canyon ähnlich und führt unterhalb Bonifacios hinter die Stadt. Bei viel Wind haben hier viele nach uns Probleme beim Anlegen. Uns gelingt das auch wegen dem Bugstrahlruder recht problemlos. An diesem Tag beschäftigen wir uns mit Einkauf und bummeln die Promenade entlang auf Suche nach einem schönen Restaurant für das leckere Dinner. Direkt visa-vis unserem Steg ist eine Hafendisco, die uns diese Nacht aber zum Glück wenig stört. Früh am nächsten Morgen steigen wir die vielen Stufen zur Stadt hinauf. Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellt, denn bei der Mittagshitze und tausenden von Touristen wäre das sicher nicht so angenehm. Der herrliche Ausblick und eine faszinierende Altstadt entschädigen uns für die zurückgelegten Höhenmeter. Zudem genießen wir in einem kleinen Cafe unseren Morgencappucino und Croissants. Nach einem weiteren Frühstück an Bord legen wir ab und freuen uns auf die nächste Etappe; Sardinien.