Jun

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Kelibia (12 von 6)  Um den vorherigen Bericht ins Netz stellen zu können, gehen wir auf die gegenüberliege Hafenseite in ein Cafe. Hier bemerken wir, dass es ordentlich zu Blasen angefangen hat und die See draußen bedeckt mit weißen Wellenkronen ist. Wir gehen zurück zum Boot und kontrollieren unsere Tampen, die als Festmacher an Land und am Nachbarboot sind. Gerade als wir dabei sind zusätzliche auszulegen reißt unsere Vorderleine bei einer Böe von ca. 40 kn und Avalon geht sofort über den Bug Richtung Hafenmitte weg vom Steg. Da Achterleine und die Springs noch fest sind, stützt sich das Boot mit der achterlichen Ecke am Nachbarboot ab und bekommt eine klitzekleine Delle am Beschlag ab. Das andere Boot etwas mehr. Steffi ist gerade am Klampe belegen und ich an Land. Sofort stürme ich über das andere Boot zur Avalon und nichts wie den Motor gestartet. Mit seiner Hilfe, dem Bugstrahlruder sowie einer Horde von Nationalgardisten, welche die neuen, hinüber geworfenen Festmacher durchziehen, gelingt es Avalon wieder ans Nachbarboot zu bringen und sicher fest zu machen.

Kelibia (10 von 6)Ein Riesenschreck ist uns in die Glieder gefahren aber zum Glück ist alles glimpflich ausgegangen. Am Morgen hatten wir den Katamaran zwischen den Booten heraus gelassen und die Vorderleine wurde vom Nachbarn über, mit Tüchern „vor Durchscheuern geschützte“ Ecken geführt. Glücklich war ich mit der Konstruktion nicht, aber da kein starker Wind herrschte und er darauf bestand, um die Tampen von seinem Schiff fernzuhalten, habe ich mich damit abgefunden. Das rächte sich nun, da der Festmacher wohl doch eine Scheuerstelle mitbekam und bei der heftigen Böe dann geschwächt sofort riss. Wir bekommen in den letzten Tagen eine gehörige Portion an Erfahrung mit, die ähnliche Vorkommnisse in der Zukunft verhindern sollte.

Kelibia (11 von 6)Zur Belohnung für diesen neuerlichen Stress werden die gestern gekauften Riesensteaks in die Pfanne geworfen und später gibt es einen Captain Morgan als Sundowner. Aber nur einen, da für die Nacht und die nächsten Tage ähnliche Winde und Böen bis Stärke 9 gemeldet sind. Übrigens kam auch der örtliche Marinechef bei uns vorbei, um sich nach unserem Befinden und evtl. Wünschen zu erkundigen. Dieser war von dem General aus La Goulette benachrichtigt worden. Die herumstehenden Nationalgardisten staunten nicht schlecht, dass der sich für uns einsetzt. So haben wir bei denen nun auch ein anderes Standing. Irre, wie sich so eine Vitamin B Spritze weiterentwickeln kann. Uns ist es recht.

Der Weg weiter südlich ist bei dem vorherrschenden Wind von Nordwest bis West zwar möglich, wird von Steffi aber infolge der Stärke zwischen 5 bis 7-8 nicht wirklich in Betracht gezogen. Deshalb verbringen die Tage hier mit Lesen und Müßiggang. Wahrscheinlich werden wir von hier aus sogar Anfang nächster Woche nach Sizilien übersetzen. Udo und Zahra sind dann auch dort und hoffentlich können wir uns da irgendwo treffen.

So, nun gehen wir mal wieder zum Boot. Hoffentlich reißt nicht wieder ein Tampen wie letztes Mal ;-) .

 

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