Jun

25

Kelibia (14 von 6) Die Tage in Kelibia sind irgendwie ganz schön, aber nicht wirklich das, was wir uns so für unsere Reisen wünschen und nicht vergleichbar mit den vielen Orten, die wir auf unseren vergangenen Törns so besucht haben. Wir nutzen die Zeit mit viel Müßiggang, Lesen, Schlafen und Gesprächen mit Bootsnachbarn. Ein kleiner Marsch hoch zum Fort oder die Taxifahrt in die Stadt zum Supermarkt sind schon alles an „Aktivität“. Als wir dann nach Abflauen des Windes endlich an eine Weiterfahrt denken können, ist unsere Wahl auch nicht mehr der Süden Tunesiens mit Hammamet, El Kantaoui oder Monastir, sondern wir wollen rüber nach Sizilien in die saubere, zivilisiertere Welt. Nicht, dass die Tunesier nicht zivilisiert sind, aber die Art, wie sie mit der „Sauberkeit“ ihres Landes umgehen, die überall gegenwärtige Armut großer Teile der Bevölkerung, das Problem für Steffi, sich allein nur sehr unwohl bewegen zu können sind schließlich für uns Grund für den Aufbruch in eher westliche Lebensformen.

Zusammen mit 4 anderen Yachten, die wie wir auf ein Zeitfenster zwischen den windstarken Tagen hier warten, fahren wir morgens um 9 Uhr aus dem Hafen mit Ziel Osten. Zuvor müssen wir alle die Ausklarierungsprozedur über uns ergehen lassen. Mit den Pässen in der Hand gehe ich zur Grenzpolizei um dort zu erfahren, dass ich zuvor Stempelmarken erstehen muss, die es allerdings nur in der Stadt bei der Finanzbehörde gibt. Ich also die Hauptstraße hoch, um mir ein Taxi zu krallen. Finanzbehörde öffnet erst um 8 Uhr. Nach dem Warten geht das dann schnell. Ich kann an der Kasse 2 briefmarkengroße Aufkleber für je 30 Dinar kaufen und schon bin ich wieder draußen. Dann bleibt uns wie den anderen nur übrig auf die Freundlichkeit des Erscheinens der werten Zoll- und Polizeibeamten zu warten. Die lassen sich alle Zeit der Welt und inspizieren dann erst einmal jede einzelne Yacht, geben uns die Papiere zurück und warten am Steg dann, bis wir wirklich auch abgelegt haben.

Kelibia (15 von 6)Anfangs unter Maschine und dann bei erstem lauen Wind geht es unter Segeln weiter. Kurz vor der italienischen Insel Pantelleria muss wieder der Diesel ran, die anderen Boote gehen dort für die Nacht in den Hafen. Wir hingegen fahren weiter. Nach fast 140 Sm kommen wir dann morgens vor der sizilianischen Küste an. Die Wassertemperatur hat sich von 22 Grad in Tunesien auf 18 Grad hier abgekühlt. Wohl auch aus diesem Grund kommen wir in nicht allzu dichten Seenebel herein. Gut, dass wir ein Horn mit kontinuierlichem Nebelsignal verfügen und vor allem über Radar, ein wesentlicher Sicherheitsaspekt bei diesen Verhältnissen. Eine große und gut gepflegte Marina empfängt uns in Licata. Nachdem das Schiff versorgt ist, nehmen wir unsere Fahrräder und radeln in die Stadt: italienisch Essen gehen !!!

Gut genährt nach dem köstlichen Mal holen wir den Schlaf der letzten Nacht nach. Am Folgetag erwarten wir Zahra und Udo, die in Sizilien Urlaub machen und uns mit ihrem Mietwagen von Catania aus besuchen wollen. Die Fahrt durch die Berge mit den Serpentinen dauert länger als gedacht aber dann ist die Wiedersehensfreude riesengroß. Es folgt die Besichtigung der Avalon, das Anstoßen auf das tolle Boot und danach trotz fast Windstille eine kleine Probefahrt hinaus auf ´s Meer. Unsere Segelversuche halten sich in bescheidenen Grenzen und schon bald geht es zurück. Zusammen mit Udo geht es dann zum Bunkern von Bier, man weiß ja nie….. ;-).

Wir entscheiden uns gegen das Kochen an Bord, denn die Beiden wollen uns gerne zum Essen einladen. Wir finden ein sehr gutes Restaurant und starten das Mal mit einem vorzüglichen Mix Antipasti, vor allem Frutti di Mare in rauhen Mengen. Nach einem Gang Pasta passt dann auch nichts mehr hinein. An Bord wird noch lange gelacht und geschwätzt. Auch Udo hat inzwischen die Macke mit dem Single Malt angenommen. Somit wird die mitgebrachte Flasche Tallisker „getestet“.

Nach einem ausgibigen Frühstück an Bord verabschieden die beiden sich gegen Mittag schon viel zu früh. Vielleicht klappt es ja mit einem kleinen Urlaub in der Türkei diesen August noch einmal, hoffentlich. Danke für den lieben Besuch…

Comment Feed

One Response

  1. Hallo Ihr Lieben,
    schön, dass Ihr weitersegeln konntet!
    Sizilien…da habe ich doch grade einen Bericht drüber gelesen: „Die Insel der Hundertjährigen“! Soll wohl auch am guten sardischen Olivenöl, dem Wein „Cannonau“ und dem Brot „Pane Noddizzosu“ liegen…also deckt Euch ein :)
    Schöne Tage für Euch und passt auf Euch auf!
    Liebe Grüße von Anja und Henning



Some HTML is OK