Nach der Talliskerverprobung war mir nicht nach Segeln am gleichen Tag. Somit wird der Abend mit Sightseeing, Einkaufen und Kochen verbracht. Die Abfahrt aus Licata findet noch mit wenig Wind statt. Nach 5-6 Sm leichtem Wind wird der dann mehr. Anfangs noch 10-12 Kn, bei der Hälfte dann 15-16 Kn und das letzte Drittel der 36 Sm fahren wir mit bis zu 22 Kn Wind Raumschots recht schnell. Zwischenzeitlich zeigt die Logge über 8 Kn Fahrt an. Das ist auch schon unsere Rumpfgeschwindigkeit. Mehr geht dann nur noch „bergab“ beim Surfen. Da ich viel mit Trimmen der Segel beschäftigt bin und auch sonst eifrig am Boot rumturne bemerke ich bei der Seebrise die Sonne nicht so, die mir dennoch intensiv auf die Haut brennt. Zu faul mir Sonnencreme am Morgen zu verpassen, habe ich am Abend dann die Quittung.
In Ragusa angekommen, machen wir mit unseren Fahrrädern eine Erkundungstour nachdem wir das Boot versorgt haben. Ragusa ist eine Badeort, wie er im Buche steht. Eine tolle Promenada mit Geschäften und Restaurants säumt den schönen Badestrand, der auch am Abend noch gut besucht ist. Wir genehmigen uns einen Vorspeisenmix und danach unsere erste italienische Pizza. Zurück beim Boot, zolle ich der Sonne Tribut und lege mich kaputt in die Koje. Hoffentlich lerne ich daraus. ;-)
Für den nächsten Tag ist der 54 Sm – Schlag nach Malta angesagt. Aber vorher sollten wir Wetterdaten haben. Also geht es auf die Suche nach einem Internetempfang. Auch dabei wird versucht Geld zu machen. 4€ für eine Stunde. Bis 17h soll es noch ordentlich wehen, danach und auch die Nacht wenig Wind von hinten. Die Welle soll auch weniger als 1m sein. Meiner Einschätzung nach die bessere Alternative, als einen Tag später mit gar keinem Wind nur zu motoren.
Der Wind bleibt bis 18h recht stark. Danach dann ein Alarmstart, da noch ausgecheckt werden muss und die Tanke nur bis 18.30h geöffnet hat. Aber wir schaffen es rechtzeitig, Boot aufklarieren und los geht’s. Steffi ist schon von Anfang an bedient, da die alte Welle von 2-3 Tagen Starkwind steht und Avalon trotz Stützsegel hin und her geworfen wird. Als später die Welle weniger wird, ist auch der Wind weg, somit auch die Stütze. Also schaukeln wir weiter bis kurz vor Malta. Pünktlich vor dem Sonnenaufgang kommen wir in einer Ankerbucht bei der kleineren der maltesischen Inseln Comino an. Obwohl da schon ca. 5-8 Boote liegen, lassen wir in dieser „vollen“ Bucht den Anker fallen und uns in die Koje. Als wir nach 2-3 Stunden wieder wach sind staunen wir nicht schlecht. Eine wahre Völkerwanderung hat eingesetzt und inzwischen sind ca. 20 Boot jeder Größe dazu gekommen. Ganz Malta scheint auf dem Wasser zu sein, denn es ist ein langes Wochenende mit Volksfeiertag. Und immer mehr Boote kommen in „unsere Bucht“. Den Anker zu heben verkneifen wir uns jetzt, denn die Chance den einen oder anderen fremden mit zu heben steigt ständig. Also Faulenzen was das Zeug hält. Am nächsten Morgen, bevor die Karavane wieder eintrifft, wird der Anker gehoben mit dem Ziel Valetta, der Hauptstadt Malta´s. Eine tolle Ansicht der alten Stadt und Forts begrüßt uns bei der Einfahrt. Wir legen uns an den Besuchersteg, da wir heute wegen des Feiertages keine Einklarierung mehr machen können.
Die holen wir am nächsten Morgen nach und buchen gleich bis Freitag den Liegeplatz. Der Sunbeam-Partner vor Ort schaut vorbei und die erforderlichen Garantiearbeiten werden vereinbart. Auch sind die an uns adressierten Pakete eingetroffen.
Wir freuen uns auf Valetta, denn es verspricht interessant zu werden.