Nachdem im Herbst 2009 die ostfriesischen Inseln Ziel der ersten Schläge mit der Swantje waren, fiel die Entscheidung bei der Wahl nach einem längeren Reiseziel auf Dänemark. Bis zur Abfahrt gab es sehr viel zu tun und zu Schrauben am Schiff. Etliche neue Instrumente wurden installiert und der Abfahrtstag rückte unaufhörlich näher. Obwohl einiges noch nicht ganz fertig war, mussten wir los, denn die Flüge der Crewmitglieder waren gebucht und Termine waren fixiert.
Um etwas testen zu können entschieden wir (Uwe und ich) nicht sofort nach Helgoland sondern erst nach Wangerooge zu segeln. Falls etwas elementares nicht funtionieren sollte, könnten wir dann besser reagieren. Bei bestem Wetter und mäßig Wind verließen wir die Schleuse in Hooksiel und voller Tatendarng begaben wir uns auf See – für mich der Beginn meines ersten Törns in eigener Regie und Verantwortung.
5 1/2 Wochen lagen vor mir und ich hatte mich doch so gut vorbereitet.
Vorbereitet hatte ich mich jedoch für den Schlag direkt nach Helgoland. Der Umweg nach Wangerooge – kein Problem dachte ich – hatten wir doch schon so oft gemacht. Nur dumm wenn man die Tide nicht genau checkt….So kam es, dass wir gleich am ersten Tag in Probleme kamen und letztlich am höchsten Punkt vor Wangerooge trocken fielen. Aus einer halben Stunde zu spät los wurden dann sieben unvergessliche Stunden im Watt….
Anfäglicher Pankik vor dem, was keiner von uns bisher kannte, verwandelte sich in hektische Geschäftigkeit um alle möglichen Vorbereitungen zu treffen. Letztlich blieb nur die Hilflosigkeit und das Warten auf das, was kommt. Als klar war, dass alles überhaupt nicht schlimm wird, überkam uns Erleichterung und Ausgelassenheit. Wir genossen die Stille im Watt, die Natur, das herrliche Wetter und den Rum.
Das Boot wurde von außen geputzt, mitgegebenes Essbares von Iris wurde warmgemacht und viel gelacht. Schöner hätte der erste Tag nicht enden können – auch wenn es ganz anders geplant war.
Zufrieden fielen wir in Wangerooge in die Kojen und freuten uns auf mehr!