Mai

15

Wir haben nur einen kurzen Weg zur Bucht Partheni auf Leros. Gegen den auffrischenden Wind motoren wir die ganze Strecke. Per Telefon müssen wir erfragen, wo wir denn festmachen sollen, da die Plätze am Pier stark begrenzt sind. Eine, der vor der Einfahrt platzierten Bojen soll unser Ziel sein. Den Tampen in die entsprechende Öse einzufädeln ist bei mehr als 30kn Wind kein leichtes Unterfangen, aber meinem 1 O gelingt dies selbstverständlich. Allerdings verlassen Steffi die Kräfte beim Versuch das Schiff bei dem Wind zu halten.

Vereint schaffen wir es dann den Tampen zu belegen, danach ist Ruhe im Schiff. Als zum Abend hin der Wind nachlässt, verholen wir an den Steg, so, dass der Techniker von Raymarine am nächsten Morgen direkt an Bord gehen kann. Die Fehleranalyse am Autopiloten erweist sich als schwierig. Erst am zweiten Tag nach der zweiten Probefahrt und nach dem Einbau eines gebrauchten Antriebs ist der Mechaniker sicher, dass der Computer das Problem ist. Dieser muss eingeschickt werden und wir bekommen Nachricht, wenn er wieder zurück ist. Dafür wollen wir aber nicht auf Leros bleiben. 3 Tage in dieser sehr abgelegenen Ecke waren schön aber auch genug.

Bei Wind gegenan ist unser nächstes Ziel Samos. Da hoch am Wind nicht die Lieblingsdisziplin von Steffi ist, brechen wir ab und nutzen dies, um die uns empfohlene Südbucht von Lipso anzulaufen. Sie ist wirklich sehr hübsch. Da aber Vorsaison ist, hat auch die einzige Taverne am Ort noch geschlossen. Die bestellten Eiscafe bekommen wir mangels Wechselgeld sogar gratis. Einen sehr schönen Abend mit eigener Küche, Vollmond, guter Musik und erfolglosen Angelversuchen genießen wir in vollen Zügen.

Die Weiterfahrt nach Samos beginnt mit gutem Wind, wenn auch wieder gegenan. Dann hilft uns der Diesel ein paar Stunden. Ohne Autopiloten müssen wir Ruder gehen. Erstaunlich, dass Steffi plötzlich verkündet wir hätten genug Wind zum Weitersegeln. In der Tat können wir den Rest bis nach Pythagorion auf Samos unter Segeln zurücklegen.

Dieser Ort wird unsere Heimat für die nächsten Tage, denn wir warten ab, was mit dem Autopiloten wird und nach Samos sollte auch unser neues Segel geliefert werden. Wir mieten ein Auto für zwei Tage und sind ganz gespannt was diese Insel, die uns von vielen empfohlen wurde, zu bieten hat. Über 200km legen wir zurück und besuchen mehrere Orte: den Hauptort Samos, das Bergdorf Mitilini sowie die Küstenorte Kokkari und Karlovassi. Am zweiten Tag dann Ireo und die Schlucht von Potami mit ihren Wasserfällen. Es ist ein sehr schöner Marsch dorthin und man muss abenteuerliche Treppenkonstruktionen bewältigen. Als Belohnung genehmigen wir uns oben im „Restaurant“ eine Portion Goat-Chops. Auf dem Rückweg nach Pythagorion fahren wir nochmals an Kokkari vorbei und legen uns für einige Zeit an den schönen Kiesstrand. Der Ort selber ist schlechthin das Klischee, was man von Griechenland erwartet. Der dritte Tag auf Samos dient dann der Erholung ;-). Abends pfeift der erste Meltemi (Starkwind aus nördlichen Richtungen) über den Hafen. Mal schauen wie lange wir hier ausharren, was aber ja nicht nur von uns abhängig ist. Ist schon ein sehr angenehmer Leerlauf hier.

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2 Responses

  1. ich hoffe es geht allen gut.grüsse aus rastede

  2. Wieder ein sehr schöner Reisebericht :-)
    Da möchte man doch glatt wieder in den Flieger steigen.
    Gutes Gelingen für die anstehenden Reparturen.
    LG aus dem Büro
    Olli



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