Mai

30

Über unseren Segellieferanten bekommen wir einen Link von UPS zur Nachverfolgung der Paketsendung. Demnach ist der Parasailor schon Mittwoch früh in Athen und soll einem „Auslieferungsfahrer“ übergeben sein. Wage Hoffnungen, dass er dann abends eintrifft zerstreuen wir schnell. Aber auch am Donnerstag bekommen wir von der Angestellten unserer Marina keine positive Antwort.

Sie klemmt sich aber dahinter und ruft mich am Freitagmorgen um 9 Uhr an, dass ich das Paket bis 13h bekomme oder aber es bis 11h beim Dienst abholen kann. Ich schnappe mir natürlich ein Taxi, damit wir dann auch endlich in See stechen können, um den Südwind für die Überfahrt nach Limnos nutzen zu können.

Ja, aber was tut man so 3 Tage in Mytilini, der Hauptstadt von Lesvos? Dort gibt es eine sehr große alte Burg zu besichtigen. Die Stadt selber ist auch sehr reizvoll mit einer großen Einkaufsstraße für Steffi. Ich besuche mal wieder einen Frisör, um die länger gewordenen Haare zu bändigen. Der stockschwule Manos bekommt das aber sehr gut hin.

Nachdem wir abgelegt haben motoren wir aus dem Hafen und setzen schon bald Groß und Fock für den Raumschotkurs. Nach einem Kap kommt der Wind dann genau achterlich und wir trimmen für Schmetterling. Eigentlich doch was für den neuen Parasailor ;-), na denn.

Gerade, als ich alle Leinen und Rollen bereit gelegt habe, um ihn in Aktion zu bringen, ziehen dunkle Wolken auf und ständig blitzt und donnert es vor uns. Also alles wieder einpacken, Segel bergen und bereits einige Minuten danach kriegen wir ordentlich Wind von vorn und jede Menge Regen. Wir motoren um das Nordkap der Insel und nehmen Kurs auf Limnos für eine Nachtfahrt.

Nach einigen Meilen kommt dann wieder passabler Segelwind und wir segeln hoch am Wind für ca. 12 Sm. Der Wind nimmt wieder ab und so schaukelnd wollen wir die Nacht nicht durchsegeln. Der Diesel wird abermals aktiviert und entsprechend schneller sind wir dann auch vor Limnos. Um 2.30h morgens fahren wir in den gut beleuchteten Hafen Myrina. Eine recht laute Disco mit Lichtorgel begrüßt uns und wir legen uns längseits an den Kai. Limnos ist unsere letzte Station in diesem Segelrevier mit Namen östliche Sporaden. Alle Inseln nördlich von Samos bis hier gehören dazu.

Als am Morgen ein großer Katamaran den Hafen verläßt, ist für uns nun Platz unter Anker mit dem Heck an die Pier zu gehen. 4 Boote neben uns entdecke ich einen alten Bekannten. Adi mit seiner LaVita aus Bremerhaven liegt auch hier. Adi ist ein Bekannter von Saffi und letztes Jahr haben wir ihn schon in Bodrum getroffen. Er hat seit Tagen einen Bootsnachbarn aus Deutschland, Dirk heißt er. Mit diesen 2 älteren Herren verbringen wir nun die 2 folgenden Abende. Da der Meltemi mit stärkerem Wind angesagt ist verschieben wir die Weiterfahrt nach Chalkidiki.

Auch Myrina hat eine tolle alte Burg gleich oberhalb des Hafens. Der Ort hat nach Angabe von Adi, der schon einige Zeit länger hier ist, einiges zu bieten.

Da Böen in Stärke 7 von schräg achtern in den Hafen setzen werden die Boote mächtig zur Seite gedrückt. Um das zu minimieren, will ich den Anker noch mehr durchsetzen. Dabei breche ich ihn aber heraus und wir müssen ein neues Manöver fahren. Was sage ich? Eines? Nein wir brauchen 5 neue Anläufe bis der Anker wieder gut liegt. Bei einem Versuch haben wir einen alten am Grund liegenden Anker erwischt und mit hoch geholt. Um uns von ihm zu befreien, setzen wir unsere am Vortag neu erstandene Kralle ein. Die versinkt allerdings dabei mit dem alten Anker wieder auf den Hafengrund. Am Folgetag kommt meine Taucherausrüstung wieder zum Einsatz und ich berge das gute Stück. Bei der Gelegenheit kann ich dem Hafenmeister dann auch berichten, was noch alles da unten an Hindernissen liegt. Er nimmt es dankbar zur Kenntnis, ob er aber die Sachen beseitigen lässt? Keine Ahnung.

Am letzten Abend wird groß eingekauft und bei Adi an Bord gegrillt. Lamb Chops und Steak mit griechischem Salat und Tsatziki. Besser als im Lokal.Für uns geht es am Dienstag weiter Richtung Chalkidiki mit dem heiligen Berg Athos. Aus Zeitmangel verzichten wir auf die schöne Insel Tassos.

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