Jun

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Skopelos Stadt ist wunderschön und ist in der Gesamtheit unter griechischem Denkmalschutz. Allein im Stadtzentrum gibt es über 130 Kirchen und Kapellen, meist im Privatbesitz. Die Stadt ist an den Hängen angelegt wie ein einziges Amphitheater. Durch die engen und idyllischen Gassen lässt sich stundenlang bummeln und die toll herausgeputzten Häuser samt Balkone bewundern. Viele Tavernen und Restaurants an der Promenade laden zum Verweilen und Genießen ein. Freundlich und nicht aufdringlich machen die Animateure Lust auf die Köstlichkeiten. Skopelos ist berühmt für seine Pflaumen.

Daher kommen wir nicht umhin, Gerichte in leckerer Pflaumen- und Zwiebelsoße zu probieren. Da hatte selbst der freundlich dreinschauende Grouper (Zackenbarsch) heute keine Chance.

Für die nächste Nacht werden Ankerkette und Festmacher neu justiert, damit wir etwas ruhiger liegen. Am Morgen besteigen wir ein Glasbodenschiff für die Ganztagesfahrt zur Nachbarinsel Alonnisos und das angrenzende Naturreservat. In Erwartung mehr Informationen über die Region zu bekommen und zudem die seltenen Mönchsrobben und die garantierten Delfine durch den Glasboden bestaunen zu können, buchen wir diese Tour und machen uns nicht selbst mit der Avalon auf den Weg.

Es wird ein netter Ausflug zur Nachbarinsel mit Busfahrt hoch zur Chora, dem alten Hauptort der Insel. Dem Badeaufenthalt am groben Kiesstrand hätten wir einen am goldgelben Sandstrand vorgezogen. Anschließend gibt es noch einen Besuch eines Fischerortes zwecks Lunch. Aber weder Mönchsrobben noch Delfine tauchen auf und auch der Besuch des Naturschutzgebietes beschränkt sich auf eine etwas ausgedehntere Kurve auf der Rückfahrt nach Skopelos. Egal, war trotzdem schön !! ;-)

Für den kurzen Schlag rüber zur nächsten Insel Skiathos müssen wir aber durch sehr raues Wasser bis zur Abdeckung durch die Leeküste von Skopelos. 5 schaukelige Seemeilen unter Motor, dann kann bei ruhiger See und Halbwind Segel gesetzt werden. Nach dem Südkap müssen wir anluven und hoch am Wind geht es dann auf direktem Wege zum Hafen von Skiathos. Mangels freiem Platz am Anlegekai der Stadt, versuchen wir per Funk eine Möglichkeit am Schwimmsteg für Charteryachten zu ergattern. Da niemand antwortet, nehmen wir uns einen. Vor Ort bekommen wir dann die Ausnahmegenehmigung, eine Nacht zu bleiben. Adi, unser Bekannter von Limnos ist auch hier und will für den nächsten Morgen einen Platz neben sich freihalten, sofern jemand ablegt. So geschieht es dann auch und wir verholen. Skiathos ist die am westlichsten gelegene Insel der nördlichen Sporaden und Heimat großer Charterflotten. Da diese Inseln berühmt und begehrt sind unter Seglern ist hier reges Treiben, zu Recht.

Bei der Erkundung der schönen Gassen von Skiathos entdecken wir auch eine kleine Wäscherei. Der prompte Abholservice garantiert uns frische Wäsche (4 große Tüten) noch am selben Tag. Das erspart uns einen Extratag vor der Anreise der neuen Gäste am Festland.

Wir lernen auch Marita, die Partnerin von Adi kennen. Als gebürtige Berlinerin lebt sie seit Urzeiten in Abtenau, Österreich. Somit gibt es viele Gesprächsthemen auch mit Steffi.

Das Ablegen, bzw. Anker auf gestaltet sich erheblich schwieriger als gedacht. Wir wollen extra früh raus, um noch einen Badeaufenthalt einzuschieben, aber der Anker hat sich unter einem Betonfundament verkeilt und zudem noch ein paar Tampen eingesammelt. Mein Versuch mit der Tauchflasche das Problem selber zu lösen scheitert, da etwas mit dem Atemgerät faul ist. Dabei habe ich es auf Samos extra „warten“ lassen. Manchmal machen die wohl mehr kaputt als richtig.

Nun müssen wir also professionelle Hilfe holen. Der kommt dann nur mit Maske und Flossen angeschwommen und taucht mal eben die 7m runter. Nach 3 Versuchen mit unserer Leine vom Boot ist der Anker frei, wir 50€ ärmer aber froh, doch noch die Badebucht Koukounaries ansteuern zu können.

Laut Reiseführer soll dies eine der schönster Badebuchten der Ägäis sein. Schön ist sie, aber wir haben insbesondere auf Chalkidiki bessere bewundern können. Vor Anker liegend, nutze ich die Gelegenheit unser schwer aus- und einzurollendes Groß zu inspizieren. Eine Erklärung finde ich nicht. Ein Anruf bei der Werft ergibt die Vermutung, dass der obere Wirbel am Großfall die Ursache sein soll. Mal sehen, wie wir das lösen können.

Für die Weiterfahrt haben wir uns laut Wetterbericht auf Motoren eingestellt. Kurz hinter der Abdeckung von Skiathos erlaubt uns Halbwind aber eine knappe Stunde Segeln bevor er wieder einschläft. Später briest leichter Wind von achtern auf, der den Parasailor einsetzbar machen würde. Aufgrund der Vorhersage traue ich dem Frieden aber nicht und bin zu faul eine halbe Stunde Arbeit zu investieren, um dann doch keinen Wind zu haben. Hätten wir doch machen sollen, denn am Ende des Tages hätten wir bis um Zielhafen Oreoi auf Euböa, schöne 20sm unter Parasailor genießen können.

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