Mit einer Stunde Verspätung landet unser Flieger in Athen. Wie verabredet steht aber unser Taxifahrer mit unseren Namen auf einem Schild da und holt uns ab. Luca, meine Tochter, ist diesmal mit dabei und ich freue mich riesig darauf, mal eine längere Zeit mit ihr zusammen sein zu können. Bin gespannt, wie ihr dieses Leben auf einem kleinen Boot gefällt. Das fängt anfänglich gleich mit Arbeit an. Alle Schutzabdeckungen runter, Dinghi aufpumpen, Vorderkabine leer räumen, Proviant einkaufen und bunkern usw,usw.
Die hohen Temperaturen hier kosten zudem Kraft. Als abends die Sonne weg ist sind wir froh. Geschlaucht vom langen Tag, wir sind schon um 3 Uhr morgens aufgestanden, gehen wir in den Ort zu unserem schon bekannten Restaurant.
Trotz der Hitze im Schiff schlafen wir alle gut und lange. Nach einem leckeren Frühstück an Bord und weiteren Erledigungen, um das Schiff klar zu machen, geht es dann los.
Kaum sind wir aus dem Hafen setzen wir das Vorsegel und mit achterlichen 14 Kn Wind geht es gen Süden. Nach wenigen Meilen, bei Erreichen des Kaps Sounion dreht der Wind erst, um später dann fast ganz einzuschlafen.
Schlappe 6 Sm haben wir heute geschafft aber, da wir spät losgekommen sind und wir, speziell Luca sich erst mit der neuen Materie vertraut machen soll ist das ok.
Unser Anker fällt auf 6 m Wassertiefe fast unterhalb des Poseidon Tempels am Kap Sounion. Eine prächtige Kulisse, um ein erstes erfrischendes Bad zu nehmen. Es wird ausgiebig geplanscht und geschnorchelt.
Für das Abendessen an Land machen wir das Dinghi klar. Die letzten Meter vor dem Strandrestaurant haben es in sich, denn Schwell macht das Anlanden problematisch. Zum Glück stammt der aber nur von einem großen Schiff und ist nach ein paar Minuten vorbei.
Bei untergehender Abendsonne und Blick auf den Tempel lassen wir uns eine große Dorade schmecken. Den vielen Sand, den wir mit unseren nassen Füßen vom Strand ins Restaurant tragen sind die hier anscheinend gewohnt. Gestärkt und zufrieden geht es dann wieder auf die Avalon. Noch lange sitzen wir an Deck und genießen die Ruhe in der Bucht, die Stimmung mit dem nun angeleuchteten Tempel und die Sternennacht über uns.
Der Weg nach Westen Richtung Korinthkanal führt uns heute zur Insel Aigina ungefähr auf halben Wege. Der Wind kommt aus Nordwest bis West, also müssen wir anfänglich unter Segeln kreuzen. Erfreulich ist, dass Luca das auf der Seite liegen und der Seegang nichts ausmacht. Wollen wir hoffen, dass das so bleibt. Nach fast der Hälfte der Strecke schläft der Wind dermaßen ein, dass wir die restliche Meilen unter Motor zurücklegen. Am späten Nachmittag erhaschen wir im Hafen einen der letzten freien Plätze am Steg. Die Stadt ist etwas laut, zumal wir direkt an der viel befahrenen Promenade liegen. Dies und die Hitze lassen und auch hier länger an Deck sitzen bevor wir dann müde in die Kojen gehen, ich mit einer Menge Schnecken im Bauch….