Jul

8

   Von Aigina aus soll es nun durch einen Kanal in den Golf von Korinth gehen.

Anfänglich können wir bei Schwachwind etwas Segeln. Als der Wind einschläft suchen wir uns bei einer unbewohnten Insel eine kleine Ankerbucht, um ins Wasser zu springen. Herrlich bei der Hitze so einfach eine Abkühlung zu bekommen.

 

Schon bald geht es weiter und zum Ende Strecke bis zum Kanal können wir wieder Segeln, wenn auch nur Kreuzkurs, denn der Wind steht genau gegenan. Am späten Nachmittag sind wir dort und legen uns zum Warten an den Ponton. Immerhin über 200.-€ kostet uns die Passage. Aber es ist auch wirklich ein Erlebnis durch diese künstliche Verbindung zwischen Saronischem Golf und dem Golf von Korinth zu fahren.

Früher trugen die Griechen ihre schweren Schiffe über diese Landenge, immerhin 80m hoch und 6km breit. Römische Kaiser hatten schon den Plan, einen Kanal graben zu lassen. Dieses verwirklichten dann im 19.Jhdt französische Ingenieure.

Nach dieser interessanten Fahrt steuern wir direkt den Hafen von Korinth an. Hafen und Stadt sind weder toll noch aufregend. Wir laufen lange, bis wir ein Restaurant finden, und auch dabei haben wir uns ein wenig vergriffen.

Größtenteils unter Segeln erreichen wir am späten Nachmittag des nächsten Tages die unbewohnte Insel Zoodochos. Die pure Idylle wird leider etwas gestört von einigen Fischfarmen in der Nähe, von lautstark brütenden Möwen, Seeigeln am Strand und brennenden kleinen Quallen im Wasser. Nachdem Steffi Bekanntschaft mit diesen Fieslingen gemacht hat ist uns die Lust auf Baden vergangen. Leckere Nudeln zum Abendessen und ein paar Stunden bei sternenklarer Nacht beenden diesen netten Tag.

Fast nur unter Motor geht es dann nach Galaxidi. Bevor wir dort anlegen gibt es noch ein erfrischendes Bad vor dem dortigen Strand. Der Ort ist sehr freundlich und hübsch. Ein kleiner Bummel und einen Snack, dann wird in einer Kneipe Fußball geguckt. Erst spät nach dem Elfmeterschießen der Kroaten geht es ins Bett.

Für den nächsten Tag haben wir uns einen Mietwagen vorbestellt. Gegen halb zehn fahren wir los zu den Ruinen des Apollon-Tempels von Delphi. Zu unserer Enttäuschung funktioniert die Klimaanlage unseres alten Fiats nicht. Gut, dass es die Berge hinauf geht und es dort etwas kühler ist. Luca tun wir mit der Besichtigung der „alten Steine“ wohl keinen großen Gefallen. Auch uns hauen diese Ausgrabungen nicht um, hat man in den letzten Jahren doch schon viele gesehen und auch die Stimmung dieses so geschichtsträchtigen Ortes will in Anbetracht der vielen Touristen nicht auf uns übergreifen. Wen wir hier wegen des Orakels von Delphi befragen sollen erschließt sich uns auch nicht. Unverrichteter Dinge fahren wir also weiter. Etwa eine Viertelstunde bergan kommen wir in einen Ort der als Zentrum der griechischen Skifahrerszene gilt. Im Winter liegt hier zwischen Dezember und April mit hoher Sicherheit Schnee. Wir bummeln etwas und essen zu Mittag.

Am Nachmittag wollen wir die Zeit noch nutzen, um die Insel Trizonia zu erreichen. Wir müssen unter Motor gegen den Wind. Anfänglich kein Problem, da kaum Wind vorhanden. Doch dann wird er immer stärker und zum Schluß kurz vor der Insel haben wir dann fast 30kn auf der Anzeige. Vor dem Hafen liegen schon sehr viele Boote und ankern. Wir wollen allerdings gerne noch Essen gehen, deshalb versuche ich es und fahre vorsichtig in das Hafenbecken. Bei dem böigen Wind ist es oft schwierig dann auf engen Raum zu manövrieren. Zum Glück weht es dort nicht mehr ganz so viel aber trotzdem gestaltet sich das Anlegemanöver als sehr schwierig. Nach dem 3. oder 4. Anlauf liegen wir schließlich sicher, unter Mithilfe unserer Stegnachbarn. Ein leckeres Fischessen mit Garnelen, Sardinen und Oktopus sowie guten Weißwein macht unsere Laune dann auch schnell besser. Der nicht so tolle Oktopus ist größtenteils, wie auch die Köpfe der Garnelen, in den hungrigen Mägen dreier Katzen gelandet.

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