Okt

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In Pula war ich schon einmal mit Uwe, Jens, Udo und anderen auf einer Chartertour. Hier haben wir das beste Steak-Tartar unseres Lebens gegessen. Das in Erinnerung gehen wir auf Suche nach dem Lokal von damals. Leider ist dort ein neuer Besitzer und kein Tartar mehr auf der Karte. Ein paar Tage später, in einem Vorort von Pula essen wir aber dennoch diese Spezialität und durch Zufall bei dem Koch, der in dem damaligen Restaurant arbeitete.

Hauptattraktion in Pula ist das römische Amphitheater. Neben diesem imposanten Bauwerk hat die Stadt aber noch weitere historische Gebäude, die von ihrer Jahrtausend alten Besiedlung zeugen. Da die ACI Marina uns zu teuer ist, fahren wir nach 2 Tagen um eine vorgelagerte Halbinsel herum nach Veruda, einen Vorort. Hier lernen wir Vroni und Thomas aus München mit ihrer Halberg-Rassy kennen. Als Bootsnachbarn haben wir uns viel zu erzählen und gehen an 2 Abenden zusammen Essen. Von Veruda aus machen wir auch 2 Ausflüge. Einer führt uns mit einem Ausflugsboot zu dem, der Küste vorgelagerten Archipel Brijuni. Auf einer der 14 Insel dort verbrachte der ehemalige Staatspräsident Jugoslawiens Tito viel Zeit während seiner Regentschaft. Im Laufe der Jahre lud er hierher Staatschefs von 60 Nationen ein. Viele seiner Gäste brachten als Geschenke lebende Tiere mit, die dort in Gehegen, ähnlich einem Zoo gehalten werden. Wir hätten hierher auch mit dem eigenen Boot kommen können, was wir aber wegen der hohen Zutrittsgebühren in den Nationalpark abwählten. Als Zuschauer im dortigen Hafen erleben wir aber die Anlegemanöver einer Charterflottille, die bei kräftigem Wind versuchen, ihre Boote heil an den Pier zu bekommen. Der Hafenangestellte und wir kommen aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus. Auch wohlgemeinte Tipps sind für diese Skipper nicht von Interesse. Wir müssen leider wieder auf unser Ausflugsboot und können nicht berichten, ob alles heil geblieben ist.

Für unseren zweiten Ausflug mieten wir ein Auto. Wir fahren die Ostküste Istriens nach Norden zu den Städten Opatija und Rijeka. Wegen der Bora-Gefahr hatten wir die nördliche Ecke der Kwarnerbucht mit der Avalon ausgelassen. Heute erleben wir, dass wir damit Recht hatten, denn es pustet ganz ordentlich. Die ganze Küste hoch ist Schaum auf dem Meer und nur ein einsamer Segler hat sich bei diesem Wind raus getraut. Opatija ist ein mondäner Badeort aus der KuK Zeit. Hier tummelt sich außer uns größtenteils deutschsprachiges Publikum älteren Semesters. Auch in Rijeka stehen viele alte Gebäude insbesondere aus der guten alten österreichischen Zeit. Aber auch antike Bauwerke belegen die große Bedeutung der Stadt schon tausende Jahre zuvor.

Nach 6 Tagen Pula und Umgebung setzen wir wieder die Segel und es geht ein paar Meilen nordwärts nach Rovinj. Hier ist die Marina in Umbau und nicht in Betrieb. Am Stadtkai ist Platz aber kein Offizieller zur Stelle. Da keine Muringleinen zu erkennen sind, werfen wir unseren Anker und gehen rückwärts an den Kai. Nach 1 Std kommen dann gleich 5 Hafenangestellte und sind gar nicht erfreut. Recht erbost über unser Ankermanöver schicken sie uns fort, da dies der Platz für die großen Schiffe ist. Wir sollen um die Halbinsel samt Altstadt herum und auf der anderen Seite eine Muringboje nehmen. Das tun wir dann auch, haben aber eine ungemütliche Nacht, da ordentlich Schwell auf diesen Hafen steht. Rovinj sowie Vrsar und Porec, unsere nächsten Stationen sind allesamt sehr nette Orte, ähneln sich allerdings. Altstädte auf Halbinseln, nette Gassen, hübsche Kirchen, Touristenhochburgen im Sommer, jetzt zum Glück aber erheblich ruhiger wohl auch wegen den inzwischen kühlen Temperaturen an den Abenden. Wir lassen es gaaaanz gemütlich angehen und freuen uns über die tolle Küche hier. Istrien ist auch wegen der weißen Trüffel berühmt. Daran kommen wir bei unseren abendlichen Bestellungen auch nicht vorbei…. lecker !!!

18 Sm gegen einen Nordwind in Stärke 4 lässt mich jubeln, leider nur mich :-(

Unser letzter Hafen in Istrien ist Umag. Hier müssen wir ausklarieren bevor es morgen nach Slowenien weiter geht….

 

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