Nov

14

Für die 230 Sm bis nach Lanzarote kalkulieren wir ca. 44 Stunden Fahrtzeit. Um nicht in der Dunkelheit, im uns unbekannten Revier anzukommen, legen wir gegen halb drei Uhr nachmittags ab. Wir haben Segelwind aus West und können daher nur parallel zur Küste vorankommen. Nachdem wir schon sehr weit nach Süden von der Idealroute abgewichen sind, kommt der Diesel zum Einsatz, zumal der Wind auch immer mehr nachlässt.

Nach weiteren 3 Stunden hat der Wind dann endlich zugenommen und auf Nord gedreht. Wir können wieder segeln. Allerdings wird es immer ungemütlicher, denn Wind und Welle nehmen ständig zu und Steffi´s Fluchen wird immer lauter. Bei bis zu 30kn Halbwind und Wellen, die das Schiff ordentlich krängen, wird meinem tapferen Eins O zum ersten Mal, seitdem wir die Avalon haben, seekrank. Mit gerefftem Groß machen wir immer noch gut Fahrt aber nicht mehr so viel Lage. Die Nacht unter diesen Bedingungen zerrt schon an den Nerven und man ist froh wenn der Tag wieder anbricht. Das Gute an der Wetterlage ist, dass wir uns keine Sorge um´s Vorankommen machen müssen, denn auch die Windrichtung ist optimal. Auch in der nächsten Nacht ist die See unruhig und wir werden etwas geschaukelt. Da wir zu schnell für unseren Zeitplan sind, nehmen wir mehr Segel runter als notwendig. Pünktlich gegen 7.30h stehen wir vor dem Hafen von Arrecife, der Marina Lanzarote. Auf unsere Funkrufe gibt es keine Antwort von der Marina. Also suchen wir uns selber einen freien Liegeplatz. 2 Boote neben der Ocean Dream , der Halberg Rassy von Kevin werden wir fündig. Obwohl der Hafen ausgebucht ist, dürfen wir 2 Tage bleiben. Das reicht uns, da wir ab Donnerstag auf unseren festen Liegeplatz in Rubicon können, 20 Sm entfernt, an der Südküste von Lanzarote. Mit Kevin und Glen verbringen wir die Abende. Gemeinsam essen, in einer Kneipe Fussball gucken und viel Lachen. Da sie in der Marina Rubicon den Suzuki-Händler aufsuchen wollen fahren sie und ihr Außenborder bei uns auf der kurzen Strecke dahin mit. Wie schon die letzten Tage, so weht es auch heute ganz ordentlich. Bei so einem Wetter geht man normalerweise nicht raus. Der Wind wird mit bis zu 40 kn von achtern kommen, also können wir das verantworten. Vorsegel raus und schon geht es mit 8-9 kn Speed Richtung Süden. Nach 2 ½ Std machen wir an unserem letzten Liegeplatz in diesem Jahr fest. Wir verabschieden uns nun letztmalig von unseren kanadischen Freunden und sehen uns danach im Hafen um. Selten haben wir eine so interessant und schön angelegte Marina gesehen. In unmittelbarer Nähe sind etliche Hotels und Appartmentanlagen. Rings um die Steganlagen liegen jede Menge Shops und Restaurants. Auch Sportanlagen samt Swimming-Pool können genutzt werden. Bei dem top ausgerüsteten Tauchstützpunkt gebe ich meine Ausrüstung zwecks Wartung ab. Unsere letzte Woche vergeht sehr schnell, was auch daran liegt, dass wir sehr viel am Boot zu erledigen haben. Da aber immer noch stürmische Winde große Mengen Sand und Staub auf die Avalon wehen, müssen wir das Vorhaben aufgeben, das Deck zu polieren. Auch die Segel zu bergen, erweist sich als schwierig, daher machen wir das nachts, da dann der Wind etwas abflaut.
Und dann ist es soweit. Nach einem halben Jahr lassen wir die Avalon nun zurück. Etwas Wehmut ist schon dabei, denn es war eine wunderbare Zeit und man wird das schöne Wetter und die Entspanntheit vermissen. Auf der anderen Seite aber überwiegt die Freude, endlich wieder Familie und Freunde für längere Zeit sehen zu können. Im Februar werde ich wohl Wartungsarbeiten am Schiff machen wollen. Bis dahin: mach´s gut Avalon.

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