Apr

23

Mit Verwunderung haben wir festgestellt, dass wir keine Berichte über den Herbst letzten Jahres hier eingestellt hatten. Aber ihr habt auch nicht viel verpasst. Alle Orte, an denen wir waren, kennt ihr schon aus früheren Berichten. Auch Beschreibungen unserer kulinarischen Erlebnisse und Chillmomente bringen euch nicht so viel, da sich vieles ähnelt. Erwähnenswert ist allerdings derTörn mit unseren lieben Freunden Nadja und Klaus.


Kaum angekommen in Rubicon luden die zwei uns ein, auf ihrem Boot „Carpe Diem“ einen kleinen Trip für ein paar Tage zusammen mit ihnen zu machen. Kurz entschlossen zogen wir um und los ging es über Lobos, die Küste Fuerteventura´s hinunter nach Morro Jable. Danach segelten wir zur Südküste Gran Canaria´s nach Pasito Blanco, wo wir überraschend Peter, unseren gemeinsamen englischen Bekannten, trafen und gemeinsam abends einkehrten. Entlang der Westküste Gran Canaria´s ging es dann wieder zurück nach Rubicon. Es war eine absolut harmonische und wunderbare Woche, in der wir sehr viel gelacht haben und feststellten, dass Klaus und ich einen ähnlichen Musikgeschmack haben. Es wurde viel altes Zeug gehört
. Die beiden lernten dann im November auch unsere Männercrew Uwe, Jens und Roy kennen, die für 14 Tage herkamen, um intensiv auf der Avalon zu üben, damit auf dem beabsichtigten Atlantiktörn alles sauber funktioniert. Zum Intensivtraining kamen wir allerdings nicht, da unüblicherweise fast kein Wind wehte. Daher wurde ausgiebig im Boot alles auf den Kopf gestellt, damit jeder weiß, wo was ist bzw was noch angeschafft werden muss. An einigen Abenden haben wir das „Flagship“ besucht, um bei Livemusik und einigen Drinks das Gelernte zu vertiefen. Als sich zum Ende der Zeit ein Wetterfenster mit Wind öffnete, segelten wir mit Parasailor die Ostküste Fuerteventura´s hinunter, um gegen den Wind auf der Westküste wieder hinauf zu segeln. Von Morro Jable aus war sogar ein Landausflug mit einem Mietwagen drin, um Fuerteventura etwas kennen zu lernen. Zurück in Rubicon stellten wir zur Überraschung aller fest, dass die Steuerbord-Unterwant angerissen ist. Dies muss im neuen Jahr unbedingt repariert werden.

Und da sind wir nun im Jahr 2022 zurück an Bord und haben eine sehr lange ToDo-Liste. Das Wintercover muss als erstes runter. Es herrschte die letzten Wochen hier oftmals Calima, ein Ostwind, der Saharasand herüber weht. Trotz des Covers ist Avalon total eingesandet und rot gefärbt. Nach einer ersten Reinigung soll es dann auch bald an den Kran gehen, da das Boot an Land muss. Doch beim Startversuch springt der Motor nicht an. Die Starterbatterie ist kaputt und nach Überbrücken mit der Servicebatterie klappt es. Den ständigen Geruch nach faulen Eiern hatten wir auf unsere Fäkalientanks gebucht. Doch nun müssen wir feststellen, dass der Geruch von der defekten Batterie kam, die nun schleunigst von Bord fliegt. Gesund war das nicht, über 3 Tage diese Dämpfe einzuatmen. Nachdem das Unterwasserschiff vom Belag befreit ist, kommt der nächste Schock. Seltsame Blasen haben sich unter dem Unterwasseranstrich gebildet. Nicht sehr groß, aber vom Bug bis hinter den Kiel in einem breiten Streifen. Nach Begutachtung durch den Werftchef kommt dann die schlechte Nachricht: es ist Osmose im Anfangsstadium. Dies ist eine Schädigung des GFK Bootrumpfes, was zeit- und kostenaufwendig in absehbarer Zeit behoben werden sollte. Wir wechseln die Opferanoden, polieren den Rumpf, Bugstrahlruder wird wieder gängig gemacht, Unterwasserkupferanstrich wird angeschliffen, Welle und Propeller kriegen neues Antifouling und eine neue Starterbatterie wird eingebaut. Danach geht es wieder ins Wasser und zurück an unseren Liegeplatz, mit einem Problem mehr im Kopf. Wie und wo können wir die notwendige Reparatur in unseren Zeitplan mit der Atlantiküberquerung einbauen. Nadja und Klaus laden uns auf ein leckeres Abendessen (selbstgemachte Zarzuela) ein und bringen uns wieder auf bessere Gedanken. Also es bleibt immer irgendwie spannend !!

 

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