Jun

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Unser ursprüngliches Ziel, Ballycastle in Nordirland, verwarfen wir weil uns dort gemäß Karte heftige Strömungen und Turbolenzen erwarteten, sofern wir nicht zum rechten Zeitpunkt dort wären. So wählten wir als neues, aufgrund der Entfernung sehr anspruchsvolles Ziel, Bangor bei Belfast. Wir waren mit Halbwind und guter Fahrt genau rechtzeitig aus der Abdeckung von Islay draußen, als der starke Strom im Northchannel einsetzte. Leider schlief der Wind aber zunehmend ein und trotz aller verfügbaren Segel machten wir nicht mehr als 4,5 Knoten durchs Wasser. Dank des Stroms schafften wir Höchstgeschwindigkeiten von 7,5 Knoten, aber das war leider trotzdem zu wenig für das ferne Ziel. Ein imposantes Bild müssen wir dennoch abgegeben haben mit Genua, Großsegel, Besan und Besanstagsegel. Bevor der Gegenstrom einsetzte liefen wir in Glenarm ein.Eine beschauliche, nette Marina mit einer Guillemots-Kolonie, die in der Hafenmauer nisten. Das sind witzige Tauchvögel mit knall orangen Füßen. Sie erinnern etwas an Mini-Pinguine und sorgen für köstliche Unterhaltung.

Abermals ohne Internet und Seefunk holten wir unsere Wetterinformationen über unsere deutschen „Aushilfswetterfrösche“ ein. Der avisierte passende Wind erwies sich am nächsten Tag auf See als unpassende 5 bis 6 Windstärken, genau gegenan mit einer rabiaten Welle, die uns am Bugspriet ein Teakbrett kostete und zur abermaligen Aufgabe unseres Vorhabens, Bangor zu erreichen, zwang. So liefen wir den Industriehafen Larne in der nächsten Bucht an und gingen in einer ruhigen Ecke vor Anker. Am nächsten morgen starteten wir schon gegen 6 Uhr früh, mit der ersten Tide, unseren dritten Versuch und erreichten Bangor unter Motor gegen 9 Uhr. Hier erwartete uns die bislang beste und größte Marina unserer Reise und wir gedenken hier auch noch einige Tage zu verbringen um Belfast zu erkunden und notwendige Dinge zu erledigen.