Jun

30

Ragusa (6 von 6)   Nach der Talliskerverprobung war mir nicht nach Segeln am gleichen Tag. Somit wird der Abend mit Sightseeing, Einkaufen und Kochen verbracht. Die Abfahrt aus Licata findet noch mit wenig Wind statt. Nach 5-6 Sm leichtem Wind wird der dann mehr. Anfangs noch 10-12 Kn, bei der Hälfte dann 15-16 Kn und das letzte Drittel der 36 Sm fahren wir mit bis zu 22 Kn Wind Raumschots recht schnell. Zwischenzeitlich zeigt die Logge über 8 Kn Fahrt an. Das ist auch schon unsere Rumpfgeschwindigkeit. Mehr geht dann nur noch „bergab“ beim Surfen. Da ich viel mit Trimmen der Segel beschäftigt bin und auch sonst eifrig am Boot rumturne bemerke ich bei der Seebrise die Sonne nicht so, die mir dennoch intensiv auf die Haut brennt. Zu faul mir Sonnencreme am Morgen zu verpassen, habe ich am Abend dann die Quittung.   Continued…

Jun

25

Kelibia (14 von 6) Die Tage in Kelibia sind irgendwie ganz schön, aber nicht wirklich das, was wir uns so für unsere Reisen wünschen und nicht vergleichbar mit den vielen Orten, die wir auf unseren vergangenen Törns so besucht haben. Wir nutzen die Zeit mit viel Müßiggang, Lesen, Schlafen und Gesprächen mit Bootsnachbarn. Ein kleiner Marsch hoch zum Fort oder die Taxifahrt in die Stadt zum Supermarkt sind schon alles an „Aktivität“. Als wir dann nach Abflauen des Windes endlich an eine Weiterfahrt denken können, ist unsere Wahl auch nicht mehr der Süden Tunesiens mit Hammamet, El Kantaoui oder Monastir, sondern wir wollen rüber nach Sizilien in die saubere, zivilisiertere Welt. Nicht, dass die Tunesier nicht zivilisiert sind, aber die Art, wie sie mit der „Sauberkeit“ ihres Landes umgehen, die überall gegenwärtige Armut großer Teile der Bevölkerung, das Problem für Steffi, sich allein nur sehr unwohl bewegen zu können sind schließlich für uns Grund für den Aufbruch in eher westliche Lebensformen. Continued…

Jun

19

Kelibia (12 von 6)  Um den vorherigen Bericht ins Netz stellen zu können, gehen wir auf die gegenüberliege Hafenseite in ein Cafe. Hier bemerken wir, dass es ordentlich zu Blasen angefangen hat und die See draußen bedeckt mit weißen Wellenkronen ist. Wir gehen zurück zum Boot und kontrollieren unsere Tampen, die als Festmacher an Land und am Nachbarboot sind. Gerade als wir dabei sind zusätzliche auszulegen reißt unsere Vorderleine bei einer Böe von ca. 40 kn und Avalon geht sofort über den Bug Richtung Hafenmitte weg vom Steg. Da Achterleine und die Springs noch fest sind, stützt sich das Boot mit der achterlichen Ecke am Nachbarboot ab und bekommt eine klitzekleine Delle am Beschlag ab. Das andere Boot etwas mehr. Steffi ist gerade am Klampe belegen und ich an Land. Sofort stürme ich über das andere Boot zur Avalon und nichts wie den Motor gestartet. Mit seiner Hilfe, dem Bugstrahlruder sowie einer Horde von Nationalgardisten, welche die neuen, hinüber geworfenen Festmacher durchziehen, gelingt es Avalon wieder ans Nachbarboot zu bringen und sicher fest zu machen. Continued…

Jun

17

Kelibia (1 von 2)Am Vorabend unserer Weiterfahrt werden wir im Militärcasino von La Goulette beim Abendessen von einer Gruppe freundlicher Tunesier angesprochen, ob wir eventuell Hilfe bei der Speisekarte etc. benötigen. Wir werden nach dem Essen eingeladen, an ihrem Tisch Platz zu nehmen und eine angeregte Unterhaltung beginnt mit einem Chirurgieprofessor (General), seinem Sohn, einem Bänker, einem Piloten und einem auch wohl sehr wichtigem Herren. Im Laufe des Abends erhalte ich für den geplanten nächsten Hafen die Telefonnummer des Hafenkapitäns sowie die besten Empfehlungen, dass trotz voller Belegung wir dort einen Liegeplatz bekommen. Ein gutes Gefühl so an die Hand genommen zu werden. Continued…

Jun

14

DSCN0643   Erleichtert, nicht bei den täglich schlechter werdenden Wind- und Wellenverhältnissen auf See zu sein, verleben wir in La Goulette ruhige und angenehme Tage. Auch die hier Bediensteten werden täglich freundlicher und helfen uns wo immer sie können. Auf einmal steht ein älterer Mann neben Avalon und fragt auf deutsch, ob jemand da ist. Hamsah, sein Name, wurde von unserem Hafenangestellten (übrigens der Direktor!!) angerufen, weil er gut deutsch sprechen kann und mit einer Deutschen verheiratet ist. Der zögerte nicht lange und kam sofort, um zu fragen, ob wir irgendwie Hilfe bräuchten. Das Einzige was uns fehlt ist Diesel und ein Anlegemanöver bei der gegenüberliegenden Tankstelle bei dem Wind und dem nicht vorhandenen Platz dort, ist mir nicht geheuer. Hamsah ergänzt, dass der Diesel dort auch nicht von guter Qualität ist. Er bietet sofort an, den Diesel mit seinem Land Rover von einer Tankstelle zu holen. Wir organisieren im Hafen etliche Kanister und schon geht es los. 130 Liter für 165 Dinar, knapp 80 € ist ein Schnäppchen. Dass einiges vom Diesel auf der Ladefläche verschüttet wird ist mir unangenehm, ihm aber egal, da er die Matte rausnehmen kann und eh nur seine 2 Schäferhunde dort Platz haben. Continued…

Jun

11

DSCN0633  Früh brechen wir auf, denn egal in welchem der 2 möglichen Häfen wir enden werden, es wird ein langer Törn. Sobald wir aus der Abdeckung der Bizerte Bucht heraus sind kommt uns Wind und Welle der Stärke 3-4 entgegen. Avalon hat einen flachen Rumpf und knallt deshalb auf die Wellentäler, wenn man die Wellen frontal anfährt. Deshalb entscheiden wir uns auf Kreuzkurs unter gerefften Segeln zu gehen. Steffi liebt die Schräglage nicht so, fügt sich aber eine Zeit lang in diese Notwendigkeit. Als der Wind auffrischt in Stärke bis zu 5 Beaufort ist für Steffi der Spaß vorbei. Wir holen die Segel ein und wollen unter Motor ein der Bucht von Tunis vorgelagertes Kap runden. Dies geht aber auch nur bei schräg angefahrenen Wellen, was nicht immer klappt und es dann einen Riesenknall macht und der Mast scheppert. Continued…

Jun

9

S1070010  Wir starten am Nachmittag zu unserer Nachtfahrt nach Tunesien. Zum Unbehagen von Steffi entschließe ich mich schon früh entgegen der Erwartungen den doch vorhandenen Wind zu nutzen um auf Kreuzkurs zu gehen. Als Avalon aus Steffis Sicht zu sehr Schlagseite macht und man bei den Fenstern im Salon unter Wasser schauen kann, wird schnell gerefft und es geht immer noch mit mehr als 5kn auf Umwegen Richtung Ziel. Nach 20 Sm ist damit dann aber Schluss und wir stellen uns auf eine Nachtfahrt unter Motor ein. Mit Einbruch der Nacht zucken über mehrere Stunden ständig Blitze im Osten. Zu unserer Erleichterung kommen sie nicht näher und wir bleiben von Sturm und Regen verschont. Pünktlich zu meiner Wache kommt dann wieder Wind auf und ab Morgengrauen können wir segeln. Continued…

Jun

7

IMG_0929Von Korsika nach Sardinien ist es nur ein Katzensprung von 7 Sm. Wir wollen aber und müssen ordentlich Strecke machen, da wir spätestens am 8.6. in Tunesien sein sollen. Zudem ist heute der Wind entweder spärlich vorhanden oder aber aus der entgegen gesetzten Richtung. Deshalb motoren wir auch an der Costa Smeralda vorbei. Dies ist die Nordostküste Sardiniens und als Heimat der Megareichen beschrieben. Da haben wir ja eh nichts verloren mit unserer kleinen Nussschale. Inmitten dieser zahlreichen Inseln kommt hin und wieder der Wind mit 3 Beaufort aus nicht der falschen Richtung und Avalon kann zeigen, was sie drauf hat.

Bald wird es wieder dunkler und wir schaffen es nur noch bis zur Bucht von Olbia. Continued…

Jun

4

IMG_0898   Bei unserem Landgang (gemeinsam paddeln wir die 100m bis zum Steg) begeben wir uns nach Entrichtung der Mooringgebühr in eine etwas versteckte unscheinbare Strandkneipe mit Aussicht auf die dahinter gelegene Weide. Der Esel darauf setzte sich dann irgendwann in Bewegung, um von uns etwas zu erschnorren. Trockenes Brot und Steffis Streicheleinheiten scheinen ihm zu gefallen und animieren andere Gäste dies zu fotografieren (ich hatte keine Kamera dabei). Am nächsten Morgen paddele ich nochmal rüber, um frisches Baguette zu kaufen und staune über eine Kuh, welche ungeniert am Strand und den Läden vorbei flaniert.

Wir verlassen diese schöne Bucht und segeln bei achterlichen Winden gemütlich an der schroffen aber hübschen Küste entlang, um nach 55 Sm in einer als Goldküste beschriebenen Bucht zu ankern. Nachdem einige Strandgäste bei Dämmerung die Bucht verlassen sind wir mutterseelenallein. Bei Brot, Salami, Käse und Oliven genießen wir einen schönen Sonnenuntergang und legen uns bei spiegelglattem Wasser in die Koje. Continued…

Jun

1

IMG_9997   Relativ früh stehen wir auf, da wir alle einen langen Tag vor uns haben. Ohne Frühstück geht es in den Hafen, wo wir unsere Freunde absetzen. Eine herzliche Umarmung und langes Winken, dann sind wir allein auf unserer nun beginnenden Reise bis in die Türkei. Uwe wird Sylke heute bis in den Schwarzwald bringen, da ihre Motorradtour dort beginnt. Wir begeben uns auf den direkten Weg nach Korsika. Calvi ist unser Ziel, was wir am nächsten Morgen zu erreichen planen. Flauten und Schwachwindphasen wechseln sich ab, weshalb wir auch wenig Segeln können. Unter Motor sind wir aber zu schnell für die 93 Seemeilen bis Calvi. Ich plane daher bei der erwarteten Flaute in der Nacht, langsam bis zum Ziel zu motoren. Der Plan geht aber nicht auf, da der Wind immer mehr zunimmt. Aus anfänglichen 6-7 kn werden es später bis zu 20 kn.

Continued…