Mai

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Nach unserer Ankunft in Marmaris wird sofort unser Boot gründlich inspiziert. Die von unseren Aufpassern Erika und Hermann beaufsichtigten Arbeiten scheinen sehr gut verlaufen zu sein. Gerne machen wir es uns auf unserer zweiten Heimat wieder gemütlich. Bis zur Abfahrt am Dienstag ist noch viel zu tun. Unter anderem müssen auch die mitgebrachten neuen Ausrüstungsteile montiert werden. Barograph und Schiffsarmaturen finden ihren neuen Platz.

Bekir, unser guter Freund vom letzten Jahr, lässt es sich nicht nehmen, uns an einem Abend nach Marmaris einzuladen. Zusammen mit ihm, seinem Bruder und einem guten Freund verbringen wir eine nette Zeit bei guter Küche und Livemusik.

Dienstag heißt es dann: Leinen los und hinüber zum Steg der Behörde zum Ausklarieren. So ein erstes Anlegemanöver bei ordentlich Wind ist dann auch gleich der nötige Weckruf, dass man sich erst wieder an alles gewöhnen muss und es nicht gleich von alleine klappt. Aber dies und die notwendigen Formalitäten erledigen wir mit Bravour.

Anfänglich müssen wir Motoren, können dann aber hoch am Wind bis nach Rhodos segeln. Conny und Olli erwarten uns schon am Kai im Hafen Mandraki. Auch das Ankermanöver nebst Anlegen mit dem Heck klappt wie am Schnürchen. Die Wiedersehensfreude ist groß, doch währt nicht lange, da die Einklarierung in Rhodos ähnlich schwierig verläuft wie vor 2 Jahren das Verlassen Griechenlands. Man hat immer das Gefühl, dass diese griechischen Beamten auf der einen Seite nicht wirklich wissen, was sie tuen aber trotzdem sich ihrer „Macht“ bewußt sind und diese komplett ausleben.

Da unsere beiden Freunde schon einen Tag länger in Rhodos sind und ein tolles Restaurant entdeckt haben, geht unser erster Gang auch dorthin zum Essen.

Nach einem weiteren schönen Tag in Rhodos brechen wir dann aber auf Richtung Simi. Bei leichtem Wind können wir auch diese Strecke größtenteils segeln, auch wieder hoch am Wind. Auf Empfehlung steuern wir zunächst nicht den Stadthafen an, sondern eine sehr schöne Ankerbucht an der Westseite der Insel. In dieser ruhigen und friedlichen Bucht gehen wir Schwimmen und setzen mit unserem Dingi an Land über, um das hübsche Kloster zu besichtigen. Am Abend und auch am folgenden Morgen können wir den Gebeten und dem Gesang der Mönche lauschen.

Der folgende Tag bringt uns einmal um die Insel zum Hauptort Simi. Sehr schön an den Hängen sind die bunten Häuschen der Stadt gebaut. Aber auch hier muss ich das ineffektive Prozedere der Hafenpolizei erdulden, da wir ein neues Transitlog für Griechenland benötigen. Ich erspare euch und auch mir weitere Details.

Ein anstrengender Marsch die vielen Treppen hinauf zur Kapelle lohnt sich, denn ein herrlicher Blick auf den Hafen und die See entschädigt für die Mühen. Ein amerikanisches Paar, welches ich auf der Polizeistation kennenlernte, gesellt sich beim Abendessen zu uns.

Wir verlassen diesen herrlichen Ort Richtung Tilos. Leider können wir mangels Wind diese Strecke nicht segeln. In dem kleinen Hafen machen wir längsseits am Kai fest.

Der kleine Ort ist sehr überschaubar aber dennoch mit Charme. Wir werden wieder herzlich aufgenommen und lassen uns die gereichten Leckereien schmecken.

Das nächste Ziel heißt Nisirios. Diese kleine Vulkaninsel liegt nur 15 Sm nördlich von Tilos. Bei Südwind segeln wir mit „Schmetterling“, doch nach 9 nm ist der Spaß vorbei, da der Wind einschläft. Unter Motor fahren wir zur Nordküste und bewegen uns vorsichtig in den Hafen Pali. Unser Tiefgang beträgt 1,9m und genau diesen Wert zeigt auch unser Echolot an, als wir die Einfahrt passieren. Aber alles geht gut. Im Hafen wird es dann aber auch gleich spannend. Wir haben 15-17kn Wind von Steuerbord, als wir versuchen am Anker hängend an die Pier zu kommen. Der zweite Anlauf gelingt perfekt und die Anerkennung der Briten tut gut. Nach uns kommen in den folgenden Stunden noch etliche andere Boote, vor allem Charterboote und da sieht dieses Manöver meist bedeutend schlechter aus. Die ganze Zeit haben wir eine Anspannung, da wir Gefahr laufen, dass bei einem missglücktem Manöver unser Anker wieder hochgeholt wird oder uns ein Charterkapitän ins Boot fährt. Zum Glück passiert nichts Schlimmes. Der kleine Ort Pali ist gemütlich und herzlich. Nach dem Abendessen sind wir schnell müde und bald in der Koje.

Am nächsten Morgen, dem 1.Mai warten wir bis alle Charterboote wieder unfallfrei abfahren und mieten uns dann 2 Mopeds und 1 Quat. Damit geht es die Serpentinen hinauf zum Vulkan. Bis auf etwas aufsteigenden, stark riechenden Dampf ist der aber inaktiv. Danach geht es zu einem kleinen Kloster, wo die ganze Insel eines ihrer Feste feiert. Auch wir sind herzlich willkommen und uns wird Wasser und allerlei Speisen kostenfrei angeboten. Wir genießen die Gastfreundschaft und die natürliche Fröhlichkeit ohne touristische Attitüde bei traditioneller Livemusik und Sirtakitänzen.

Weiter geht es dann zum Rand des ursprünglichen Vulkans, an dem ein total hübsches und uriges Dörfchen gebaut wurde. Von der oberhalb gelegenen Kapelle gibt es einen wundervollen Blick über das Dorf, den Vulkan, die ganze Insel und das Meer mit den Nachbarinseln umher. Begeistert von all diesen tollen Eindrücken fahren wir dann in schneller Fahrt auf unseren Fahrzeugen hinunter zum Hafen. Ein kühles Bad am Strand ist dann der krönende Abschluss.

 

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2 Responses

  1. Moin Ihr beiden.
    Es hat uns riesig gefreut, dass es endlich mal geklappt hat, an einem eurer Torns teilzunehmen. Die Zeit an Bord und die Erlebnisse auf den Inseln waren traumhaft schön!! Wir wünschen euch weiterhin eine schöne Tour – geniesst die Zeit in trauter Zweisamkeit und freut euch auf weitere Besuche guter Freunde. Herzlichen Dank für den unvergesslich schönen Segelurlaub!
    Olli & Conni

    • Moin Herr Doktor,

      ja es war wirklich schön mit euch. Es freut uns,dass ihr auch soviel Freude daran hattet. Wir versuchen weiter für euch das Erlebnis lebendig zu erhalten mit Berichten der weiteren Reise. Bleibt dran….

      Steffi und Karstesn



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