Sep

20

Am Abend zuvor haben wir noch die saftige Rechnung für die Liegegebühr in Dun Laoghaire bezahlt, jedoch mit der beruhigenden Gewissheit, dass die Versicherung die Rechnung übernimmt. Schon um 3 Uhr morgens ging der Wecker und um 4 Uhr legten wir ab. Ungewohnt und zugleich schön und aufregend so bei leichtem Wind durch den finsteren Hafen zu fahren bei Halbmond und sternenklarer Nacht. Dann ging es hinaus in die Bucht zu den unbeleuchteten Tonnen auf unserem Weg auf in die Irische See. Irgendwann besannen wir uns des Radar, welches wir ja an Bord haben und schon war es nur noch halb so spannend :-) .

Der Sonnenaufgang kam und dann auch bald die Gewissheit, dass wir wie vor knapp 3 Monaten die gleiche Wetterlage hatten. Obwohl westlicher Wind vorhergesagt war, kam er wieder aus Südsüdwest was uns ein Segeln in die notwendige Richtung unmöglich machte; es sei denn wir wollten wieder nur in Arklow enden (siehe Berichte vorher). Da aber für morgen Sturm verkündet wurde, wollten wir so weit nach Süden kommen wie möglich, am besten nach Kilmore Quay. Dieser Hafen wurde uns allseits empfohlen, jedoch Ansteuerung bei Tage und guten Verhältnissen.

Obwohl wir die ganze Zeit motorten war es ein angenehmer Tag… bis zu der Stelle (ungefähr die selbe Höhe wie bei unserem Mastbruch) an der wieder diese unangenehme Welle einsetzte mit entsprechendem Wind; anders herum macht´s mehr Sinn :-) . Nun war es aber von der Tide schon etwas spät zur Umkehr nach Arklow und die Verhältnisse nicht ganz so wild wie schon gehabt. Deshalb kam der Entschluß nicht nach Kilmore Quay sondern nach Rosslare weiter zu stampfen auch wenn Steffi und Swantje dies nicht so behagte. Da Rosslare ein reiner Fähr- und Fischereihafen ist kam vom Harbour Master auch prompt die Frage nach unserer „intention“. Dies war natürlich das leicht nachzuvollziehende Schutzbedürfniss eines Hafens auf dem Weg nach Süden. Er ließ uns gnädig ein. Ein langer Tag ging zu Ende und wir genossen unser erstes Bier. Abends gings hoch zum einzigen Hotel am Ort wo wir aßen und uns ne Dusche für den nächsten Tag verabredeten.

Am Mittwoch kam dann wirklich der Wind mit 6-7 und wir waren froh nicht auf See sondern hier zu liegen. Zwar keine Idylle zwischen den rostigen Fischtrawlern und riesigen Hochseefähren aber immerhin sicher. Der Betrieb in dem Hafen mit dem Ent- und Beladen der Fähren insbesondere mit LKW-Aufliegern ist beeindruckend. Trotz aller Hektik wurden wir aber nett aufgenommen. Die Dusche gabs zudem gratis.

Fischer, die auch nicht auf die aufgepeitschte See fuhren schmissen Angeln raus und holten einige Makrelen. Das weckte unseren Anglergeist, der schon längst verloren schien nach so viel Mißerfolgen im letzten und in diesem Jahr. Ich band nen Makrelenfächer von Wolfgang dran, schmiss die Angel raus…. einmal…..zweimal…..drei…..und schon hingen 2 Makrelen dran. Noch ein Versuch…. Treffer ! Das spornte natürlich Steffi an und auch bei Ihr klappte es sofort. Im Nu hatten wir unser Abendbrot an Bord….äh, wenn da nicht die Sache mit dem Ausnehmen wäre. Aber auch das klappte ganz gut. Nach Mama Hartl´s Telefonanleitung gelang ein köstliches Mahl. Steffi´s intuitives Würzen wird auch immer besser.

Danach gings zum Hafenmeister in seinen Kontrolltower um die letzten Wetterinfos zu holen. Sehr imposant war sein Steuerstand mit all den Bildschirmen. Nachdenklich stimmte zum einen, dass er sehr gut verfolgen würde wenn wir nicht ganz regelkonform morgen durch das Verkehrstrennungsgebiet segeln würde und zum anderen dass er ne Kamera auf unseren Kai gerichtet hat wo er auch sehen könnte wenn man nachts scheinbar unbemerkt in Hafenbecken p…..  wollte. Aber das tu ich ja sowieso nicht.