Jul

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Frankreich (106 von 16)  Anstelle  mit uns zu frühstücken, beschließt Dirk die Swantje am Wasserpass zu reinigen. Ich widerspreche ihm ausnahmsweise einmal nicht. Wieder erst gegen Mittag segeln wir weiter. Die Belle Ile ist unser Tagesziel. Wind aus Nordwest bringt uns schnell in den Hafen La Palais. Wir machen hinter der Schleuse im Stadthafen fest. La Palais hat eine alte Zitadelle neben der Hafeneinfahrt. Diese wollen wir uns anschauen und sind beeindruckt von den Außmaßen dieser Festungsanlage. Es ist gewaltig, was die Bauherren damals an Massen Stein und anderer Baustoffe verarbeiten ließen. Auch hier hat der königliche Festungsbauer Vauban seine Handschrift hinterlassen. Hungrig nach der Fahrt und diesem Landgang wird gekocht und danach fallen die müden Krieger sehr bald ins Bett.

Frankreich (105 von 16)Um 7 Uhr früh steh ich auf, um mich nach den Öffnungszeiten der Schleuse zu erkundigen und erfahre, dass diese ab halb 8 Uhr bis zum Nachmittag schließt. Zurück zum Boot wird die Besatzung aus den Federn gerufen. Auch das Nachbarboot, welches mit uns im Päckchen liegt, muss dazu bewegt werden, uns Platz zu machen. Es folgt ein Alarmstart und schon sind wir wieder auf See. Wir wollen den guten Wind an diesem Tag nutzen, denn Roy hat Bedenken nicht ganz zu seinem erhofften Segelspaß zu kommen. Es sind nur 4 Bft, allerdings von schräg vorne. Weil die Fahrt etwas kurz ist, wollen wir den schönen Wind nutzen und machen noch ein paar“ Lustschläge“. Somit ist Roy erstmal zufrieden. Schhon um 14 Uhr machen wir in der Marina von La Trinite fest. Alsbald hat Dirk eine große Menge leckeren Salat geschnibbelt, den wir zusammen mit dem Rest unserer Spagetti vom Vortag mit Heißhunger verspeisen. Obwohl gesättigt wird „zum Nachtisch“ Oliven und Käse auf den Tisch gestellt. Auch Baguette und Rotwein darf nicht fehlen. So mümmeln wir genüßlich vor uns hin und genießen die eine oder andere zusätzlichen Flasche Wein. So gegen 19 Uhr fällt uns dann ein, dass ja bald Abendbrot ist. Also wird wieder geschnibbelt, denn es gibt einen Möhren, Kartoffel, Hack-Eintopf. Kaum zu glauben, dass wir auch diesen Riesentopf leer futtern. Dass bei unserem Abwasch die anderen noch Schoko-croissant vertilgt haben, wird erst später erzählt. Aber dass war ja auch egal, denn ein Nachtisch in flüssiger Form kann das ja kompensieren.

Frankreich (104 von 16)Am folgenden Morgen wird nach dem Frühstück das Schiff klar gemacht, denn Gäste haben sich angesagt. Peter und Ulrike sind mit ihren Töchteren Lotti und Lissi ca. 60km entfernt in Urlaub. Für den heutigen Tag kommen sie nach La Trinite, um mit uns eine Spritztour auf den Atlantik zu unternehmen. Nach der Schiffsbesichtigung geht es auch schon bald los. Acht Personen an Bord hat die Swantje auch nicht oft. Da alle gerne in der Plicht sein wollen, ist es auch etwas eng dort und der Skipper muss sich Mühe geben, nicht den Überblick zu verlieren. „Draußen“ wird dann Segel gesetzt und es geht unter Halbwind flott dahin. Da der Wind günstig ist und wir schnell voran kommen, schlage ich vor, zur Insel Houat zu fahren und dort am tollen Sandstrand eine Stunde Badeurlaub zu machen. Mit achterlichem Wind geht es zeitweise mit über 8 Knoten Fahrt dahin. Alle haben eine Riesengaudi. Äh, nicht alle, denn die tapfere Lissi hat schon bald mit einer Seekrankheit zu kämpfen und freut sich, als es heißt: ab ins Beiboot und rüber an den Strand. Inzwischen steht auch in der wunderschönen Ankerbucht mit ca. 30 Booten ein strammer Wind von 5 Bft, in Böen sind auch mal 6er dabei. Gut, dass wir einen 5 PS Außenborder haben, denn die Strecke zum Strand ist lang. Meine Bedenken, mit anderen Booten Ankersalat zu bekommen haben mich daran gehindert, weiter rein zu fahren. Die Überfahrt zum Strand wird für fast alle ne nasse Angelegenheit. Film : Ausflug Aber der herrliche Sandstrand und die Sonne entschädigen für alles. Roy bleibt als Ankerwache an Bord und kann uns jeder Zeit über Funk zurück rufen. Nach fast 2 Stunden wird der Anker wieder gelichtet und es geht zurück. Da der Wind immer noch die gleiche Stärke hat, wird das Groß maximal gerefft und die Fock kommt zum Einsatz. Der „hart am Wind Kurs“ hat dann auch wieder durchschlagende Wirkung bei Lissi, die sich am Strand eigentlich gut erholt hatte. Ihr große Schwester Lotti ist solidarisch und so füttern nun beide Kinder die Fische. Da wir noch einen Kreuzschlag fahren müssen, verlängert dies das Leiden der beiden. Gegen 21 Uhr kommen wir glücklich im Hafen wieder an. Noch glücklicher sind wir, dass wir noch ein geöffnetes Lokal finden, um unseren Hunger zu vertreiben. Abgesehen davon, dass den beiden tapferen Mädchen das Schaukeln nicht so behagt hat, haben wir alle einen absolut herrlichen Tag erlebt mit viel Spaß und Lachen, super Segelwind, strahlenden Sonnenschein und einem nettem Ausklang bei gutem Essen und Wein. Spät aber zufrieden begeben sich die 4 Gäste auf ihre Heimfahrt.

 

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