Sep

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Dies ist der letzte Beitrag unter der Rubrik Frankreich 2014, denn wir sind wieder daheim. Die verbliebenen Tage in Rochefort haben wir lediglich damit verbracht die Swantje für das Winterlager fit zu machen und das herrliche Wetter an Bord zu genießen. Es wurde also fleißig geputzt und gewerkelt. Die Segel wurden abgeschlagen und alles was an Deck sonst noch so lose angebracht war, fand seinen Weg ins Innere des Schiffes, mit Ausnahme der Bordfahrräder. Eigentlich hätten wir die einölen wollen und dann auch verstauen, aber dazu kamen wir nicht mehr, da sie uns geklaut wurden. Am vorletzten Abend, als wir gemütlich an Bord saßen, fielen uns zwei Jugendliche auf, die mit ihren Motorrollern bei unseren, an einer Laterne festgeketteten Rädern stehen blieben und diese in Augenschein nahmen. Der eine setzte dafür sogar den Helm ab. Nachdem sie sich wieder verzogen hatten fragte ich Steffi noch, ob wir die Räder nicht vielleicht an Bord holen sollten.

Wir ließen das dann auch schon aus Faulheit, denn am folgenden Morgen wollte ich ja noch ein letztes Mal meine so geliebte Runde zum Bäcker drehen. Denkst´e, denn am Morgen war weder ein Fahrrad noch Reste vom Schloß zu entdecken. Haben die Halunken sich doch in der Nacht mit nem Bolzenschneider oder Säge an unsere Drahtesel gemacht. Dass ich heftig sauer war brauch ich wohl nicht weiter ausführen. Am Nachmittag gab es deshalb auch einen kleinen Fußmarsch in die Stadt zur Polizeistation, um eine Anzeige zu erstatten. Mal sehen, ob unsere Hausratversicherung den Schaden übernimmt.

Verholen musste wir die Swantje auch noch einmal, da der Platz am Visitorponton für etliche erwartete Gäste benötigt wird. Am Wochenende sticht ja der Nachbau eines alten Windjammers erstmals in See und das soll groß in Rochefort gefeiert werden. Deshalb fahren wir in das nächste Hafenbecken und machen neben einem anderen Segler fest.

Am Donnerstag heißt es dann Abschied nehmen von unserer treuen „Dicken“. Mit gehörig Wehmut lassen wir sie zurück, denn drei einhalb Monate hat man sich sehr aneinander gewöhnt. Der Gedanke an das nächste Jahr hilft aber dabei, nicht ganz traurig zu werden. Trotzdem wir viele Sachen in Kartons verpackt hatten, die in der nächsten Woche vom Werftinhaber an unsere Adresse heim geschickt werden, waren wir ordentlich bepackt und machten uns auf den kurzen Fußweg zum Bahnhof. Von Rochefort ging es nach La Rochelle. Dort umgestiegen brachte uns ein TGW nach Paris. Hier hieß es Bahnhof wechseln. Mit der Metro ging es zum Gare du Nord und von da dann per Schnellzug nach Köln. In Bremen waren wir dann nach insgesamt über 12 Stunden Fahrt und erwischten den letzten Zug nach Oldenburg. Uwe hatte sich freundlicherweise angeboten uns von da aus nach Hause zu bringen, weil kein Anschluß mehr nach Rastede um diese Zeit fährt. Erschöpft und glücklich kamen wir dann gegen halb 2 Uhr endlich wieder in unseren eigenen 4 Wänden an.

Die Monate waren eigentlich ja eine lange Zeit, dennoch vergehen die Wochen wie im Fluge, da man ständig was Neues sieht und nie Langeweile aufkommt. Eine abermals wunderschöne Reise mit der Swantje ist damit zu Ende und wir sind viele, viele Eindrücke und Erfahrungen reicher. Es wird wohl wie beim letzten Mal wieder eine Zeitlang dauern, bis man alles Gesehene und Erlebte verarbeitet hat. Die Reise „reift“ in dieser Zeit und wird uns danach noch intensiver im Gedächtnis bleiben. Darauf freuen wir uns und auf die nächste Reise in nicht allzu ferner Zukunft. Dazu dann aber mehr , hier auf dieser „Seite“. Bis bald…..

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