Aug

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Rhodos (3 von 22)   Als wir gegen Mittag losfahren, wissen wir nicht so recht was von diesem Segeltag / -nacht zu erwarten ist. Von „kaum Wind“ bis „heftig“ stellen wir uns auf alles ein. Die erste Stunde geht es gegenan. Um Höhe zu erzielen, wird daher der Diesel genutzt. Dann geht es hart am Wind gegen Windstärke 3, kaum Welle, also auch kein Ding. Kurz vor dem Nordnordost-Kap dreht der Wind wieder, weshalb der Diesel abermals ran muss. Bei schwachem Wind geht es dann langsam gen Osten, Ziel Kasos. Wir verlieren Kreta pünktlich zu Sonnenuntergang aus der Sicht. Zudem gesellt sich eine Schule Delfine zu uns, wenn auch mit etwas Abstand. Ein schöner Abschluss einer tollen Zeit auf dieser Insel.

Dieser Nachtschlag bietet so ziemlich alles, was es zu erleben gibt. Die mondlose Nacht breitet einen wunderbaren Sternenhimmel über uns aus. Bei angenehmen gefühlten 25-28 Grad lege ich mich lang auf das Vorderdeck und genieße diesen Anblick von unendlich vielen Sternen. Avalon gleitet mit 5 Knoten durch die fast wellenlose See und wird von der Selbsteueranlage gelenkt. Nur das leise Rauschen des Bug im Wasser ist zu hören. An Einschlafen ist nicht zu denken, bei diesen Eindrücken. In der Bugwelle ist leuchtendes Plankton zu sehen. Wie tausende Glühwürmchen schwimmen diese Teilchen um uns herum. Auch Sternschnuppen huschen über uns hinweg. So viele, dass einem schon fast keine Wünsche mehr einfallen.Rhodos (1 von 22)

Die Inseln Kasos und Karphatos sind echte Hindernisse. Da die Griechen mit Leuchtfeuer und Tonnen sparen, sind die fast unbeleuchteten Inseln Gefahrenquellen, insbesondere wenn man so dicht an ihnen vorbei fährt, wie wir heute ;-) . Die wechselnden Winde tun ihr übriges, um nicht faul zu werden. Unterschiedlichste Windrichtungen erlauben keine Selbststeueranlage, da man sonst schnell auf den Felsen sitzen könnte. Die Windgeschwindigkeiten wechseln plötzlich zwischen 3kn und Starkwind. Der Abend ist für mich intensiver als der Besuch einer Muckibude. Segel einrollen und 10 min später wieder raus. Uwe würde sagen: „das übt !!“

Rhodos (4 von 22)Als wir die zweite Insel hinter uns lassen, beginnt das Morgengrauen. Und aus dem Windschatten der Insel heraus, empfängt uns eine ordentliche Brise. Zum Glück noch ohne Welle weht uns der Wind aus Nordwest, also fast von vorne entgegen. Die 35 Sm bis zur Südecke Rhodos´werden sportlich. Anfängliche 10kn steigern sich auf später 15-17kn und das hart am Wind. Natürlich müssen wir Reffen, damit Avalon nicht zu viel Lage macht. Mit 6 – 7,5 kn geht es zügig dahin.

Für die Fahrt an der Ostküste von Rhodos entlang haben wir uns auf Fallwinde eingestellt, die uns vielleicht etwas zusetzen könnten. Dass die Welle weg sein würde war klar, aber auch der Wind weht nur noch schwach. Dennoch segeln wir gemütlich weiter und betrachten die eher karge Küste der Insel. Schöne Sandstrände sind zu erkennen und eine Bucht mit einer Akropolis als Sehenswürdigkeit fallen uns als interessant auf. Ob wir dafür aber einen Mietwagen nehmen werden ist fraglich.

Rhodos (10 von 22)Um noch zu Tageszeiten in dem Ort Rhodos an der Nordspitze anzukommen werden die letzten 10 Sm motort. Kurz vor dem Ziel wird es aber noch einmal richtig heftig. Wind in Stärke 6 verweht unseren Plan in dem städtischen Hafen beim Zentrum der Stadt anzulegen. Wir bevorzugen heute die nagelneue Marina etwas außerhalb. Hier können wir bequem an Schwimmstegen anlegen und laufen nicht Gefahr zu guter letzt auch noch nen Crash zu machen. Kaputt und müde fallen wir heute in die Koje nach diesem 160 Sm Schlag, dem längsten auf dieser Reise.

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