Am Folgetag wollen wir nachdem Steffi die hiesige Hafenmasseuse besucht hat den seltenen Ostwind nutzen um eventuell die Bucht Bozzukale 85 Sm entfernt zu erreichen. Dort würden wir dann die Crew der TONIC, uns bekannt vom Frühling, treffen können. Bei anfänglich 15 bis 20 kn Wind von achtern scheint uns dies auch nicht unmöglich. Doch je länger wir fahren wird der Wind immer mehr. Eine kurze Pause der starken Böen nutzen wir um in den Wind zu gehen und das Groß zu reffen. Den Versuch per Hand das Großsegel zu halten werde ich mir in Zukunft verkneifen. Brandblasen vom Tampen sind nicht sehr schön. Bei Böen von 35kn wird Steffi die Sache zu unheimlich und wir beschließen die Nacht nicht durch zu segeln, sondern Kurs auf die Coldwaterbay zu nehmen. Nachdem wir die Abdeckung der Küste erreicht haben wird die Sache auch schon wieder angenehmer.

Mit nur einem anderen Boot mit 2 englischen Paaren sind wir bei Ali die einzigen Gäste. Von denen erfahren wir, dass in der Nähe der uns bekannten Capi-Bucht ein Bootrestaurant namens Amigo sein sollen. Dies wäre sehr speziell und empfehlenswert. Somit ist das Ziel für den nächsten Tag auch geklärt. Ein Supersegeltag bringt uns bei 10-15 Kn hoch am Wind bei wenig Welle und Sonne schnell unserem Ziel entgegen. Als erste an diesem Tag machen wir bei Amigo am Steg mit Muring fest. Ein kleiner angenehmer alter Kautz heißt uns willkommen und wir genießen dieses kleine Idyll, in dem er mit seinen 2 Schiffen liegt und die er zu Kücke und Wohnschiff umfunktioniert hat. Reichlich Getier gibt sich nach und nach ein Stelldichein. Mehrere Hunde, 2 kleine süße Kätzchen, diverse Ziegen, Kühe,Esel, Hühner usw. bevölkert dieses nette Stück Küste. Neben den Engländern vom Vortag sind bis zum Abend noch 5 weitere Boote angekommen. Den Abend verbringen wir mit drei supernetten älteren schwedischen Herren mit denen wir sehr viel zu erzählen haben. Wir sind dann auch die einzigen, die noch einen weiteren Tag hier verweilen.

Eine Show ist immer wenn Recep (Amigo) seine Spezialität Wild Boar Caserolle (Wildschweineintopf) an die Tische bringt. Mit einem „much more energie, many children ….“ wird dieses wirklich leckere Gedicht serviert. Mit dem Wissen hier nicht zum letzten Mal gewesen zu sein verabschieden wir uns herzlich von unserem „Freund“.

Die Weiterfahrt Richtung Bozzukale beginnen wir unter Motor. Am späten Nachmittag frischt es dann auf und auch Wellen von gegenan machen die Fahrt ungemütlich. Deshalt gehen wir auf neuen Kurs zur Ciftlik Bucht, die wir segelnd am Abend erreichen. Mit dem letzten Licht fällt der Anker und wir haben eine windige Nacht mit ordentlich Fallböen von den Bergen. Da der Anker gut eingefahren ist, schlafen wir den Schlaf der Gerechten.

Schon früh heißt es Anker auf und noch am Vormittag haben wir die Loryma Beach von Bekir erreicht. Er wird erst am Abend zurück von Marmaris erwartet, aber auch so ist das „Welcome Back“ mit Sinan und dem Koch sehr herzlich. Umso mehr als Bekir uns wieder in die Arme schließt. Einige Boote legen heute noch an, unter anderem ein Boot aus Israel. Der Vater mit seiner Tochter sind am Abend unsere Tischnachbarn. Als sich Bekir dann zu uns gesellt, wird es ein langer schöner Abend. Erst um halb sieben in der Früh wird unser Tisch abgeräumt und einige Flaschen Whiskey landen im Müll.

Weitere 2 Tage sind wir Gast in dieser schönen Bucht, meistens die einzigen außer dem Personal.

Am Mittwoch heißt es dann wieder Aufbruch. Wir wollen in Marmaris vieles klären. Winterliegeplatz, Rückflug, Bootspflege, Wäsche usw. stehen auf der To Do Liste. Jens erwarten wir am Samstag und sehr wahrscheinlich geht es dann nochmals zu Bekir.

Hier in der Yachtmarina von Marmaris freunden wir uns schnell mit den Annehmlichkeiten an. Der Hafen ist randvoll und demnach auch für viele Menschen eingerichtet die den Winter über an Bord leben. Wir haben das zwar nicht vor aber gut vorstellbar ist dies hier schon. Wir bekommen unseren Jahresvertrag und auch sonst läuft alles prima. Nun kann unser Besuch kommen.