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jens-21-von-27

Jens´s Taxi kommt erst gegen 21.30h an, als das Marinarestaurant schließt. Also wird das Essen „to go“ eingepackt und an Bord verzehrt. Nach einer ersten Einweisung gibt’s noch nen Schlummertrunk und ab in die Koje. Gegen Mittag nach dem Einkauf geht es los Richtung Bozzukale, denn diesen netten Platz wollen wir Jens gerne zeigen. Der Wind setzt gegen Abend von Süden also von vorne an. Deshalb ankern wir abermals in der Ciftlik Bucht. Doch diesmal haben wir die ganze Nacht ordentliche Böen und sind froh den Anker optimal eingefahren zu haben.

Wir beginnen den neuen Segeltag mit gereffter Besegelung und kommen nur langsam voran. Andere Boote überholen uns, von denen eines dann auch bei Bekir am Steg festmacht. Später am Abend kommt man mit den netten Kölnern ins Gespräch, die sich als erfahrene Segler entpuppen. Einer konnte sich einen Spruch über unsere magere Geschwindigkeit und meinen falschen Segeltrimm nicht verkneifen. Ich muss natürlich zustimmen und entschuldige unseren „Speed“ mit dem Reff, Unachtsamkeit beim Trimm und dem Bewuchs am Rumpf. jens-1-von-27Am nächsten morgen war er dann wohl neugierig und hat den Rumpf abgetaucht. Sein Statement war dann Balsam für meine Seele, als er meinte mit so einem Korallenriff am Rumpf kann man ja auch nicht voran kommen. Bekir hat uns Hummer mitgebracht, den wir mit Heißhunger genießen.

Wir verbringen noch einen Tag dort und brechen danach auf zur Fethiye-Bucht, unserem Heimatrevier. Leider müssen wir die ganze Strecke von über 40 Sm unter Motor fahren in Ermangelung von Wind. Aber Faulenzen an Deck in der Sonne kann auch ganz schön sein, insbesondere wenn man wie Jens aus dem kalten, nassen Deutschland kommt. jens-4-von-27Unsere erste Station hier ist bei Amigo, denn unser Gast soll auch viel Energie bekommen und wir bestellen Wildschwein. Am Folgetag geht es dann nach Fethiye. Zum ersten Mal müssen wir in unserer Marina Tagesliegegeld bezahlen, da der Jahresvertrag ablief, und sind über 80.-€ etwas baff. Abends geht es in die jens-5-von-27Stadt zum Fischmarkt. Unsere Augen sind größer als unsere Mägen. Viele leckere Vorspeisen plus 2 große Fische sind dann doch zu viel. Auch Jens ist vom Barbier sehr angetan, als wir am nächsten Tag unsere Rasuren bekommen. jens-11-von-27Viel Tee und Massagen sind inbegriffen. Danach heißt es Abschied jens-9-von-27nehmen von Mamut und der Crew von Phoenix, die sich ein Jahr um die Avalon gekümmert haben. Der Weg führt uns zurück über die Göcek Bucht auf Kreuzkurs, da der Wind von Westen kommt. Kurz vor der Dunkelheit schaffen wir es noch in die Nordwest-Bucht der Insel Tersane. Unser Anker hält erst beim 3. Versuch. Dann nimmt Jens das Dingi und bringt zwei Landleinen aus ans Ufer. Die mitgebrachten Steaks werden von uns Männern zubereitet samt Folienkartoffeln und Blumenkohl. Allerdings verderben uns ordentliche Böen etwas den Abend. Ich war bei der Wahl des Ankerplatzes etwas nachlässig, denn nun haben wir bis zu 25 Kn Wind direkt von Steuerbord auf unserem Schiff und hoffen, dass der Wind nicht zunimmt und unser Anker auch hält. Als Steffi mich in der Nacht wegen viel Wind weckt muss ich sobald es sich wieder beruhigt hat nach unten, denn es geht mir wegen einer Erkältung nicht sonderlich gut. Mein wackerer Eins O aber hält weiter Wache.

Nach dem Frühstück geht es dann ohne konkretes Ziel los hinaus in die Bucht. Bei Halbwind segeln wir Richtung Südost und ich überlege schon, ob wir zur Coldwaterbay sollten. Dann aber frischt der Wind auf über 20 Kn auf mit zunehmender Tendenz. Um mich nicht mit Steffi anzulegen, schlage ich schnell selber vor umzudrehen und uns einen schönen Platz an einem Restaurantsteg zu suchen. Die Wahl fällt auf Sarsala Koyu. Hier machen wir auch den Transfer zum Flughafen klar für Übermorgen. Bis dahin wollen aber noch einen neuen Hafen sehen. Ohne Wind motoren wir die 8 Sm bis nach Göcek, dem Segelzentrum in dieser Region. In diesem kleinen Städtchen dreht sich quasi alles um Wassersport. In den 5 Marinas im Ort leben wohl in der Saison doppelt soviel Seeleute als Einwohner. Wir finden ein nettes Lokal für das Dinner und kaufen auch etwas gegen meine Erkältung.

jens-14-von-27Den für die Nacht angekündigten großen Wind bekommen wir dann am Morgen. Das Ablegen bei 25 kn direkt von vorn ist etwas knifflig, denn man will nicht dass das Schiff quer kommt nachdem die Mooring losgeschmissen wird. Aber die gute Crew bekommt auch das in den Griff. Kaum aus dem Hafenbecken wird auch schon das Vorsegel gesetzt und mit flotter Fahrt geht es vor dem Wind zurück Richtung Sarsala Koyu. Einige heftige Böen bringen die gute Avalon richtig zum Laufen und auch nur mit dem kleinen Segel legt sie sich einige Male gut auf die Seite. Für meinen Geschmack sind wir zu schnell schon am Ziel, also Segel rein und Anlegemanöver an den Steg. Das letzte Dinner mit Jens haben wir oben beim Wirt am offenen Kamin. Eine tolle Zeit mit unserem Freund ist vorüber. jens-23-von-27Am nächsten Morgen besteigt er noch vor Sonnenaufgang das kleine Fischerboot vom Wirt und wird in die Nachbarbucht zum Taxi gebracht. Ich denke auch Jens hat ein paar bleibende Erinnerungen im Gepäck und schaut aus dem Taxi mit etwas Wehmut auf die wunderschöne Bucht im Licht des Sonnenaufganges zurück.

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