Okt

15

Nachdem wir noch ein paar Tage bei Bekir unsere letzten Tage im Sommer(Juli) genossen, ging es zurück nach Marmaris. Die Pflegeeltern der Avalon, Hermann und Erika, waren auch in Urlaub und nicht anwesend, deshalb kümmerten wir uns selber um die notwendigen organisatorischen Punkte, damit während unserer Abwesenheit alles in Ordnung geht mit unserem Schiff.

Etwa 2 Monate später sind wir auch schon wieder zurück. Ein Kontrolltauchgang gibt die Gewissheit, dass der Bootsrumpf intakt ist und kein übermäßig starker Bewuchs unsere Fahrt behindern wird- wäre bei dem teuren Unterwasseranstrich auch eine böse Überraschung gewesen. Aufklarieren und Proviant bunkern, dann geht es auch schon los Richtung Bekirs Loryma Beach.

Kurz Hallo gesagt und am nächsten Tag ist Symi unser Ziel, um hier in Griechenland einzuklarieren. Mit gutem Segelwind erreichen wir als nächste Etappe Rhodos. Unseren Freund Jens erwarten wir dort in ein paar Tagen. Wir geniessen aber schon einmal die wunderschöne Stadt (immer dann, wenn die Kreuzfahrtschiffe weg sind). Auch leihen wir uns einen Mietwagen, mit dem wir eine Fahrt um die Insel unternehmen. Besonders gefällt uns die landschaftlich schöne Südwestecke der Insel und das Tal der Schmetterlinge. Abertausende dieser Flattertiere leben in dem schattigen Tal und halten sich insbesondere an den feuchten Stellen am Bach auf. 

Wir wollen das Wetterfenster ohne Westwind nutzen und verschieben die Stadtbesichtigung auf das Ende von Jens`Aufenthalt hier. Mit wenig Wind machen wir uns auf in südwestliche Richtung zur Insel Chalki. Diese hatten wir im Frühjahr nicht mehr besuchen können, wurde uns aber als schön und lohnend beschrieben. Wir machen am Steg mit Anker heckseitig fest und fühlen uns ein wenig an Symi erinnert. Die Anordnung der ebenfalls bunt bemalten Häuser ist ähnlich wie auf der größeren Schwesterinsel. Ein Marsch hoch zur Festung steht im Törnführer als lohnendes Event. Wir sind allerdings zu faul, um die relativ weite und sehr steile Strecke zu wagen.

Unter vollen Segeln und gegen Wind der Stärke 4 geht es dann zur Insel Tilos. Die Krängung des Schiffes gefällt Steffi gar nicht. Damit wir aber rechtzeitig vor einem Auffrischen des Windes am Ziel ankommen, verzichten wir auf ein Reff. Die Verhältnisse von Wind und Welle sind ja auch nicht so, dass zwingend gerefft werden müsste, dennoch werden Steffis Bedenken genährt. Mit einem Knall bricht die Steuerbordschot und das Vorsegel flattert im Wind. Schnell haben wir die Situation im Griff und stehen ratlos vor dem zerfetztem Tampen. Die einzigen plausiblen Erklärungen dafür ist ein Materialfehler oder eine Vorbeschädigung. Ein Tau dieser Stärke muss die relativ kleine Belastung durch den nicht so starken Wind immer aushalten. Die Ruhe von Tilos genießen wir am Strand. Am Abend gibt es lecker Essen auf einer Dachterasse eines Restaurants, in dem wir auch schon mit Olli und Conny saßen.

Leider sind die Wettervorhersagen so ungünstig, dass wir darauf verzichten müssen unsere Wunschinsel Nisyros anzulaufen. Gerne hätten wir die Jens einmal gezeigt. Dafür geht es mit Raumschots und schneller Fahrt hinüber nach Symi. Hier legen wir uns erst einmal in die Bucht Panormitis. Auch hier macht uns dann der Wind einen Strich durch die Rechnung und wir müssen einen Tag länger als geplant bleiben. Danach geht es dann aber zum Stadthafen von Symi. Einen Tag später geht es dann wieder zurück nach Rhodos. Mit Jens unternehmen wir nun die aufgeschobene Stadtbesichtigung. Auch beim x-ten Male wird das für uns nicht langweilig. Der freundliche Kaufmann am Hafen empfiehlt uns jeden Tag ein neues Restaurant. Jeder Tip ist nach unserem Geschmack.

Ohne Jens machen wir uns dann auf den Weg Richtung Türkei, da auf dem Flughafen Dalaman unsere nächsten Gäste Uwe und Iris ankommen werden. Wir erwarten die beide im schönen Ort Göcek. Da Iris immer wieder Probleme mit der Seekrankheit hat, verzichten wir auf lange Schläge, insbesondere wenn sie gegen den Wind sind. Somit können wir den beiden nicht unsere Lieblingsbucht bei Bekir zeigen. Die Fethiye Bucht ist für die nächsten 10 Tage unser Segelrevier. Uns schon bekannte, schöne Buchten wie die Wall-Bay, die Coldwater-Bay oder die von Amigo steuern wir an und unsere Freunde sind genauso begeistert von dem Land, den Segelbedingungen und den freundlichen Leuten, die uns bewirten. Nicht fehlen darf ein Besuch in Fethiye am Fischmarkt und zum Shoppen. Auch wir decken uns diesmal mit einigen Lederwaren ein. Hier treffen wir auch Bekannte vom letzten Jahr wieder. 2 englische Pärchen mit ihren Jachten liegen an unserem Steg und bald sind wir bei denen an Bord um eine lustige Unterhaltung über alles und nichts zu beginnen. Auch bekommen wir einige Tips über uns bislang unbekannte tolle Restaurant in der Gegend. Nur zum Spaß wird über eine Regatta zum nächsten Tagesziel gegenüber der Coldwaterbay gewitzelt. Als wir dann zufällig am Folgetag fast gleichzeitig ablegen wird aus dem Spaß „Ernst“.

Meine Befürchtung ist, dass wir gegen die etwas größeren Boote mit ihren größeren Vorsegeln nur dann eine Chance haben, wenn wir bei schwachem Wind hoch an den Wind laufen. Aber die 2 anderen Boote sind uns auch dabei eng auf den Fersen. Bald darauf muss die Entscheidung getroffen werden, weiter hinaus in die Bucht zu segeln oder sich unserem Ziel zu nähern und eine Wende zu fahren.

Die 2 Engländer mit viel mehr Reviererfahrung in diesem Gebiet entscheiden sich zur Wende. Beim Blick auf das Wasser entscheide ich mich aber für die Weiterfahrt hinaus in die Bucht, da ich dort mehr Wind erwarte und glaube, dann bei einer Wende nicht in windschwache Regionen zu kommen. Der Wind dreht zudem noch in die falsche Richtung und die anderen Boote entfernen sich schnell. Wir machen dann die Wende, als ich glaube nun auf einem Bug bis zum Kap zu kommen. Die Wende misslingt zur Freude der englischen Skipper, aber dennoch merken wir schnell, dass unsere Entscheidung die richtige war. Mit viel Lage und gutem Speed holen wir sichtbar auf. Die anderen müssen bald Kreuzschläge machen, da sie zu weit unter Land kommen. Mit etlichen Längen Vorsprung erreichen wir als erste das Kap und stolz laufen wir in die besprochene Bucht ein. Beim Sundowner wird herzhaft gelacht und das Rennen ausdiskutiert. Schon verrückt wie ehrgeizig wir großen Jungs doch immer alle werden bei solchen Gelegenheiten.

Die letzte Station mit Uwe und Iris ist die Tomb-Bay. Hier steigen die beiden am nächsten Morgen noch bei Dunkelheit in ein gerufenes Taxi mit dem Ziel Airport.

Wir glauben sie hatten wie auch wir eine herrliche Woche in diesem tollen Revier, dem auch wir am Folgetag Good Bye sagen müssen. Bei einem wundervollen Sonnenaufgang stechen wir wieder in See mit dem Ziel Bozukkale (Bekir)

Ein paar Tage unter unseren türkischen Freunden beschließen dieses tolle Segeljahr. In Marmaris wird mit Hermann und Erika alles besprochen, was über Winter am Schiff erledigt werden soll und dann heißt es auch für uns : Abflug

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