Aug

23

Hier in Cavtat bekommen wir einen Vorgeschmack davon, was uns in punkto Kosten schon angekündigt wurde. Zur Einklarierung müssen wir an den Behördenkai. Hier wartet ein „netter Mann“, der uns beim Anlegen „behilflich“ sein möchte. Da wir uns eingelesen haben wissen wir, wenn er unseren Festmacher annimmt, um den Poller legt und dann wieder zurück reicht, wird er 200 Kuna ( etwa 30 €) dafür verlangen. Steffi springt aber an Land und macht den Job selber. Wir sparen Geld und er schleicht schmollend von dannen.

Danach geht es zu den Behörden. Im Prinzip geht es da auch nur ums Geld, cash bitte. Der aktuelle Wechselkurs liegt bei 7,35 Kuna für einen Euro. Das bekommt man aber nirgends. Ich schnappe mir ausgerechnet den gierigsten Geldautomaten und bekomme nur 6,82 Kuna. Aber was soll´s bei fast 100 € Liegegebühr für eine Nacht :-( . Nicht jammern ! 

Wir organisieren einen Abholservice für Sylke und Ralf vom Flughafen. Dieser Fahrer hat die Lizenz, bis an den Kai zu fahren. So müssen die beiden ihr Gepäck nicht so weit schleppen. Nach dem Hallo an Bord gibt es eine Kurzeinweisung und dann gehen wir noch auf ein Begrüßungsbier an Land.

Am nächsten Tag fahren wir in eine Badebucht bevor wir den kurzen Weg bis Dubrovnik antreten. Da wir die teuren Liegeplatzgebühren in der Marina umgehen wollen, legen wir uns direkt vor die Einfahrt des alten Stadthafens. Hier hat man einen sehr schönen Blick auf die Altstadt. Abends ist der Schwell auch fast verschwunden, weswegen wir auf eine ruhige Nacht hoffen. Mit dem Dinghi geht es in den alten Hafen und dann auf Erkundungstour. Der erste Eindruck von der Altstadt ist umwerfend. Wir schlendern durch den Trubel, doch trotz der vielen Touristen nimmt uns der Flair der schönen Stadt gefangen. Enge Gassen, tolle Paläste und beeindruckende Festungsmauern lassen uns staunen. Wir beschließen, am Folgetag eine Besichtigung der Stadtmauer zu unternehmen und schließen diesen Tag mit einem leckeren Abendessen in einer der vielen Konobas hier ab.

Der Bummel, immerhin über 2km, über die Stadtmauer ist sehr schweißtreibend, da fast nirgends Schatten zu ergattern ist. Lediglich die Türme helfen in dieser Hinsicht. Morgens vor unserem Stadtbesuch kam ein Boot der Hafenbehörde, um Geld für das Ankern einzukassieren, immerhin fast 50€. Also bleiben wir eine Nacht länger und machen dann morgen vor dem nächsten Besuch dieser Herren Anker auf. Nordwestlich von Dubrovnik zieht sich eine Kette 13 kleiner Inseln, die Elaphiten, an der Küste hinauf. Wir gehen in eine geschützte Bucht der Insel Sipan. So richtig will nirgends der Anker halten. Schließlich versuchen wir es in der Nähe eines Badestrandes an einem kleinen Anleger mit Poller. Wir gehen unter Anker rückwärts und bringen eine Landleine zum Poller aus. Leider kratzen wir mit unserem Ruderblatt etwas an die nicht sehr tief liegenden Steine. Blöd so was. Ein paar Meter wieder Richtung Anker und die Gefahr ist gebannt. In der Nähe des von uns vorgesehenen Restaurants ergattern wir noch eine Boje, an welche wir uns für die Nacht festbinden. Das Essen dort war interessant und gut, aber nicht günstig. Auf die Preise hinzuweisen schenke ich mir für die nächsten Wochen, dies wiederholt sich sonst ;-(

Keine 8 Sm östlich von Sipan ist die Bucht Okulje auf der Nordostseite von Mjlet unser nächstes Ziel. Auch hier verbringen wir die Nacht an einer Boje des Restaurant Baro. Dem Wirt richten wir Grüße von Saffi aus, der dort 2016 einen ebenso lustigen Abend wie wir gehabt hat.

Für die mehr als 30 Sm bis Korcula auf der gleichnamigen Insel wollten wir eigentlich früh hoch, doch daraus wird nichts. Erst gegen 11 Uhr fahren wir anfangs unter Motor los. Die zweite Hälfte der Strecke können wir dann segeln, allerdings gegenan. Nach etlichen Kreuzschlägen empfängt uns eine sehr schöne Insellandschaft vor der großen Insel Korcula. Überall niedliche Siedlungen und Badestrände. Die Stadt Korcula selbst thront mächtig auf einer Halbinsel. Starke Stadtmauern schützten dieses mittelalterliche Juwel. Wir gönnen uns für diese Nacht die teure ACI Marina. Hier sind wir in unmittelbarer Nähe der Altstadt und können unsere Besorgungen machen. Durch Korcula zu schlendern, ist ähnlich schön wie in Dubrovnik, allerdings ist es hier wesentlich kleiner und mit angenehmerer Atmosphäre.

Erst sehr spät starten wir zur Insel Lastovo, da nur für den Nachmittag Segelwinde vorhergesagt werden. Doch auch jetzt schaffen wir es nicht nach Südwesten. Der Wind dreht beständig in die Richtung, die wir jeweils als Ziel erklären. Nach geraumer Zeit entschließen wir uns abzubrechen, da wir es ohnehin nicht mehr bei Tageslicht nach Lastovo schaffen. Wenige Seemeilen von unserem Startpunkt entfernt werfen wir unseren Anker in eine Badebucht im Süden von Korcula. Heute gibt es Spagetti Bolognese.

Auch am nächsten Tag ist der Wind nicht wirklich bereit uns nach Lastovo zu treiben. Den Großteil der Strecke muss der Diesel helfen. Der Mali Lago mit der Ortschaft Pasadur liegt im Westen der Insel in einem Nationalpark. Hierfür kassieren nette Ranger mit ihrem Boot eine Eintrittsgebühr. Viel Zeit die wunderschöne Landschaft zu genießen haben wir nicht, da das nächste Ziel wieder die Insel Mljet ist. Auch dort im Westen der Insel gibt es einen Nationalpark rund um die Binnenseen, welche mit Salzwasser gefüllt sind. Für die Zeit mit Sylke und Ralf hatten wir uns eigentlich die Inseln Vis und Bisevo als Ziele ausgesucht. Der Wind macht uns aber einen Strich durch die Rechnung. Auch der Fahrplan der Fähren erlaubt nichts anderes, da die Zwei am Donnerstag Vormittag ab Korcula nach Dubrovnik müssen.

Am Scheitel der Bucht in Prolec auf Mjlet machen wir für 2 Nächte fest. Wir brauchen zwar kein Liegegeld bezahlen gehen dafür aber beim Wirt Essen. Nein, kein Kommentar zu den Preisen….

Am zweiten Tag mieten wir uns Fahrräder um die Binnenseen und die Umgebung zu erkunden. Gut, dass die Dinger viele Gänge haben, dennoch glaube ich an den schlimmsten Steigungen nur noch Pudding in den Beinen zu haben und die Luft bleibt mir weg, als wenn ich 3 Stangen Rothändle am Tag rauche. Nach einem Anstieg kommt aber immer ein Stück Entschädigung in Form von Bergabfahrt und kühler Luftzug. Wir genießen den Tag an den Seen, die wir mit den Bikes umrunden.

Der letzte Segeltag für unsere Gäste beginnt verheißungsvoll, allerdings muss die zweite Hälfte der Strecke der Diesel helfen weil der Wind wieder einschläft. Leider kommen wir nicht mehr in die Marina Korcula hinein, da wir nicht reserviert haben und alles voll ist. Unser Anker hält erst beim x-ten Mal in der Ankerbucht südlich der Marina. Ein Wassertaxi bringt uns abends in die Stadt und unsere 2 Freunde am nächsten Morgen auch zum Anleger.

Der letzte gemeinsame Abend wird noch einmal ordentlich begossen und nach dem Abendessen in der Stadt mit Guldenpupen und ein paar Flaschen Wein und einem Abschiedsschluck Whiskey an Bord verbracht.

Der morgen kommt viel zu früh und das Frühstück will noch nicht ganz schmecken, als das bestellte Wassertaxi Sylke und Ralf abholt und die verbleibende Crew an Bord erst noch mal an den Matratzen horcht…

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4 Responses

  1. Viele Grüße aus Ireon 😁😁Anke und Wolfgang

  2. Hallo Karsten und Steffi.

    Wie ihr ja berichtet ist auch unsere Erfahrung in Croa. in den letzten Jahren. Über die Preise redenwir lieber nicht. Was sind wir froh in Griechenland zu sein. Da kann man über die Preise schon reden. Wir brauchen auf jeden Fall nur Geld zum Essen und trinken und ab und an mal ein Schluck Diesel für Saphira. Trotzdem weiterhin schönen Törn nach San Giorgio. Fair Winds Elke & Joe Sy Saphira

  3. Auch in diesem Jahr gibt es wieder interessante Berichte und sehr viele schöne Bilder – echt KLASSE 👌👍
    Mit Euren Reiseberichten und Google Maps im Hintergrund ist man quasi fast dabei…🤗😎
    Weiterhin alles Gute und etwas mehr Wind wünscht euch Olli.

    • Schön, dass es dir wieder gefällt, Olli. Über deine Abenteuer auf See musst du bei Gelegenheit auch mal berichten :-)



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