Apr

14

 

Die Entscheidung fällt für Barbuda aus. Morgens lichten wir die Anker und kein Starkwind macht uns zu schaffen. Bei absolut ruhigen Windverhältnissen können wir einen Amwindkurs segeln und kommen in der ruhigen weitläufigen Ankerbucht Cocoa Beach an.Dummerweise lassen wir unsere Anker zu dicht nebeneinander in den hellen Sandgrund. Abends frischt der Wind auf über 25kn auf.

Unsere Boote swojen wild herum und kommen sich immer wieder sehr nahe. Da unsere Ankerwinsch Zicken macht, versuche ich die notwendige Entscheidung so lange wie möglich nach hinten zu schieben. Kurz vor Sonnenuntergang lässt der Wind immer noch nicht nach und wir wollen eine ruhige Nacht haben ohne ständig ängstlich auf die Nachbarboote schauen zu müssen. Also versuchen wir bei starkem Wind unseren Anker zu lichten, um ihn an einem ungefährlichen Platz wieder einzugraben. Das Manöver klappt erfreulich gut und wir haben die Nacht über Ruhe.

Am Morgen blicken wir zu dem fast endlosen weißen Strand. Barbuda ist für die Antillen das, was Amrum für die Nordseeinseln ist. Während des Hurrican Irma vor einigen Jahren wurde die Insel komplett evakuiert, zum Glück. Auf der flachen Insel gibt es kaum ein Versteck. Fast alle Häuser, die Palmen usw wurden vernichtet. Die wenigen tausend Einwohner sind zurückgekehrt, nach und nach werden die Häuser wieder aufgebaut. So auch vereinzelt am Strand. Wir fahren mit dem Dinghi zu einer Ansammlung von Gebäuden. Dort wird uns aber gesagt, dass das hier eine geschlossenen Hotelanlage ist, wir bitte zu dem einzelnen Haus ein Stück weiter am Strand fahren sollen. Dort wäre Inok, der uns ein Taxi besorgen kann und auch alles andere organisiert. Nach einer halben Stunde kommt dann das von Inok bestellte Taxi und bringt uns über eine holperige Schotterpiste in die Ortschaft, die den Ausdruck Stadt nicht verdient. Hier leben fast alle Einwohner Barbuda´s. Halb verfallene Häuser, durch nicht befestigte Straßen miteinander verbunden, sowie ganz wenige Geschäfte. Der Supermarkt ist ein eher kleiner Tante Emma Laden. Wir fragen bei dem Zollbeamten nach, wann er uns denn ausklarieren kann, da das Osterwochenende ansteht. Inok soll uns anmelden. Wir können jeden Tag zwischen 8 und 12 kommen. Mit der Information und aufgrund des spärlichen Angebots auch nur mit wenigen Einkäufen steigen wir wieder ins Taxi und sind für den Ausflug dann auch 80 $ los. Bei Inok bestellen wir für das Abendessen Lobster vor. Kurz vor Sonnenuntergang geht es dann wieder mit dem Dinghi zu seinem kleinen Strandrestaurant, wo wir an diesem Abend die einzigen Gäste sind. Jeder bekommt einen relativ großen Lobster direkt vom Grill sowie eine Kartoffel in Alufolie. Es schmeckt herrlich. Vorab und dazu haben wir den speziellen Rumpunsch von Inok, der nicht von schlechten Eltern ist. Am nächsten Morgen habe ich keine Erinnerung mehr, was ich am Abend für alles bezahlt habe, kann es aber in etwa rekapitulieren anhand der vorher eingesteckten Geldscheine. Lobster plus Kartoffeln waren günstig, nur 30$ pro Person. Für die Getränke müssen wir etwas mehr pro Nase gezahlt haben. Lustig und wunderschön mit den Füßen im traumhaften Sand war es auf jeden Fall. Wir genießen die Tage und Nächte in dieser Abgeschiedenheit hier und halten uns gern am Strand und im glasklaren Wasser auf. Mit den Seglern anderer Boote kommt man bei Inok auch gut in Kontakt. Dort bekommen wir den Rat auf jeden Fall die Vogelkolonie in der Lagune zu besichtigen. Am Morgen des letzten Tages auf Barbuda lassen wir uns zuerst zum Ausklarieren bringen. Während wir Skipper, Klaus und ich, diese doch langwierige Prozedur durchstehen, geht unsere Crew, Nadja und Steffi, zum Gottesdienst ins Nachbargebäude. Ihrer Beschreibung nach ist das eher eine Gesangs- und Tanzveranstaltung als ein Ostergottesdienst, wie wir es von zuhause kennen.

Danach bringt uns der gebuchte Guide George mit seinem Motorboot in das Naturreservat am anderen Ende der großen Binnenlagune. George ist ein ruhiger, freundlicher, älterer Mann, der uns mit viel Freude und Wissen in die Geheimnisse dieser tollen Landschaft einweist. Man spürt die Liebe, die er für seine Heimat, seinen Beruf des Fischers und die Tiere, speziell die Fregattvögel empfindet. Fast bis auf Griffweite bringt er uns in die Mangroven hinein zu den Nestern der Vögeln. Erstaunlich ist, dass die Vögel weder fliehen noch uns attackieren, um ihre Jungvögel zu verteidigen. Nach diesem beeindruckendem Erlebnis fährt er mit uns noch zu einem rosa gefärbten Strandabschnitt. Die Farbe stammt von kleinen Teilen einer bestimmten Korallenart, die an Land gespült werden. Danach geht es mit einer wilden Geschwindigkeit auf seinem Boot zurück zum Start nach Codrington, der „Hauptstadt“. Abends essen wir nochmals bei Inok Lobster. Weil es so schön ist und klasse schmeckt.

Um 3.30h früh heißt es Anker auf für den 60sm langen Schlag nach St. Barth. Wir wollen im Hellen ankommen, deshalb der frühe Aufbruch. Wenig Wind ist vorhergesagt und ab Sonnenaufgang bereite ich das Setzen des Parasailors vor. Bis kurz vor unserem Ziel können wir ihn fahren. Der Anker fällt außerhalb des Hafens von Gustavia. Am nächsten Morgen fahren wir mit den Dinghi´s in den Hafen. Bei mir spielt der Kreislauf danach nicht mehr so richtig mit und aufgrund meiner blöder Erfahrung auf St. Lucia gehen wir auf Nummer Sicher und rufen die Rettung. Die bringt mich sofort ins Krankenhaus, wo mein EKG und andere Daten gemessen werden. Der freundliche junge Art möchte mich wegen meines akuten Vorhofflimmerns 3 Tage zur Kontrolle da behalten. Da das Vorhofflimmern für mich nichts Außergewöhnliches ist, sehe ich keinen Sinn im Krankenhausaufenthalt und lasse mich auf eigene Gefahr entlassen. Einige Stunden später geht es mir auch wieder besser und wir können den Aufenthalt in Gustavia genießen. Die Insel St. Barth ist der Urlaubsort der Schönen und der Reichen. Grundstückspreise und Preise für Unterkunft etc sind hier in astronomischen Höhen. Es ist eine hübsche Karibikinsel aber für uns eine von vielen, die wir bislang sehen durften. Deshalb hält uns auch nicht viel in Gustavia, zumal an unserem überfüllten Ankerplatz auch viel Schwell den Aufenthalt nicht sehr komfortabel macht. Am Nachmittag verholen wir in die 2 Sm entfernte Anse Colombier. In diesem Naturgebiet ankern wir nicht, sondern machen an Muringbojen fest

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. Schnorcheln und Faullenzen ist für die nächsten Tage angesagt bevor es weiter geht zu der Insel Sint Maarten bzw Saint Martin.

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?? Erklärungen gibt es nächstes Mal

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