Okt

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Die Landschaft von Kansas, dem 23ten Bundesstaat unserer Reise, verändert sich Richtung Westen nur wenig. Die immer flachere Gegend ist nur noch spärlich besiedelt. Wir wundern uns über die vielen Beregnungsanlagen auf den Feldern. Das Grundwasser dafür muss aus immer größerer Tiefe gepumpt werden.

Dadurch sinkt der Grundwasserspiegel immer mehr . Damit wird für ein bisschen Ertrag die Existenz folgender Generationen vernichtet.

In Hutchinson besuchen wir das Cosmosphere and Space Center. Ein privater Sammler hat hier eine große und interessante Austellung zum Thema Raum- und Luftfahrt errichtet. Unter anderem kann man hier ein Spaceshuttle, eine Mondlandefähre und das Spionageflugzeug Blackbird bestaunen. Die Filmvorführung im IMAX Format hat uns allerdings nicht begeistert.

Dodge City war früher die Stadt im wilden Westen, zu der große Viehherden getrieben wurden, um sie zu verladen oder zu verarbeiten. Die Cowboys wollten den, für ihre Mühen gerade erhaltenen Lohn in Saloons und anderen Etablissements feiern. Das ging selten ohne Streit und Schießerei ab. Die Erp Brüder, Doc Holiday und andere versuchten Recht und Ordnung durchzusetzen. Auf dem alten Friedhof der Stadt kann man das Ergebnis nachlesen. Eine Straße der alten Westernstadt wurde als Museum wieder aufgebaut. In einigen Geschäften, Saloons, Handwerksbetrieben kann man erahnen, wie die Zeit damals war.

Auch heute spielt die Viehzucht und -verarbeitung noch eine große Rolle. Die Straßen sind extrem großzügig angelegt, die Eisenbahn verläuft mitten durch die Stadt und insgesamt wirkt Dodge City etwas runtergekommen. Die Leute sind aber überaus freundlich, wie überall in Kansas. Hier genehmigen wir uns bei Casey´s, eine Empfehlung aus dem Reiseführer, riesige Steaks, die sehr lecker schmecken.

Wir besuchen noch das alte Fort Larned, welches von 1859-1878 als Posten den berühmten Santa Fe Trail sichern sollte. Ich hatte mir ein Fort mit Pallisaden und Wachtürmen vorgestellt. Fehlanzeige. Steinbauten im Rechteck um den großen Sammelplatz angeordnet bilden die Anlage. Der Flusslauf des Arkansas schützt das Fort zu 3 Seiten. Die Indianer haben das Fort mit seinen 200-300 Soldaten nie angegriffen.

Auf der Weiterfahrt, inzwischen schon in Colorado (24ter Bundesstaat für uns), machen wir in einem Dorf kurz Pause, weil wir neugierig sind. Offensichtlich gibt es heute dort ein Volksfest. Da wir Hunger haben, parken wir auf dem gemähten Feld und kaufen uns Verzehrcoupons. Zu unserer Überraschung läuft hier alles mexikanisch ab. Sprache, Essen und auch die Reiterspiele der Cowboys in der Arena. Leider können wir nicht länger den Reitkünster der Cowboys zusehen, da wir weiter wollen. Über Pueblo geht es nach Colorado Springs.

Am folgenden Morgen fahren wir zur Royal Gorde Bridge, die über viele Jahre längste Hängebrücke der Welt. 1986 als ich schon mal hier war, hatte sie noch diesen Titel, heute nicht mehr. Dennoch ist sie beeindruckend und schön anzusehen. Inzwischen gibt es nebendran eine Gondelbahn, um auf die andere Seite zu kommen. Auch könnte man eine Seilrutsche nutzen, um über die tiefe Schlucht zu rasen. Wir machen das dann doch lieber konservativ zu Fuß über die Brücke, deshalb sind wir ja auch hier. Unten in der Schlucht fährt der Zug mit Panoramafenstern, um die aufregenden Steilwände und die Brücke mit Blick nach oben zu bewundern.

Am spätenNachmittag fahren wir noch zu einem wundervollen Ort in Colorado Springs, zum Garden of Gods. Dies sind besonders schöne Felsformationen, die sich aus rotem Sandstein vor vielen Millionen Jahren geformt haben. Der Name Colorado soll seinen Ursprung wegen der tollen Farben der Felsen hier und nahe Denver haben.

Bis  nach Denver ist es dann nicht mehr sehr weit. Eine sehr schöne Fahrt, mit den Bergen der Rocky´s auf der linken Seite und die endlose Prärie auf der rechten. Von hier aus wird es morgen dann in die Rocky Mountains gehen. Die sehr weitläufige und große Stadt liegt am Fuße der Ausläufer dieses großen Gebirges. Wie schon die anderen Städte unserer Reise, seitdem wir die Ostküste verlassen haben, kann uns auch Denver nicht begeistern. Deshalb übernachten wir hier und fahren weiter.

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