Mai

26

Nach ausgiebigem Frühstück und Besuch des Yachtclub´s von Fort William verlassen wir gegen Mittag die Bucht und machen uns bei angesagten 5 Windstärken auf den Weg in Richtung Oban. Soviel Wind war es anfangs garnicht, dennoch machte die Swantje mit ihren neuen Segeln bei Halbwind mächtig Speed. Nach Corran Narrows kam aber immer mehr Wind auf, sodass Reff 1 eingelegt werden musste. Mit wenig verminderter Fahrt ging es weiter und die Freude Hartmut´s über einen „richtigen Segeltag“ (dem ersten seit Ankunft der Fastjes) wich langsam einem Gefühl von Unbehagen. Als immer öfter Böen über 6 BFT kamen reichte auch nicht mehr das verkleinerte Vorsegel aus. Das gereffte Groß musste runter. Ein heftiges und feuchtes Manöver für Karsten. Er konnte es nicht glauben, dass trotz der Berge rings herum und des relativ schmalen „Fjords der Wind seitlich so stark herein kommt und sich eine relativ hohe Welle aufbauen kann.

Mit nur wenig mehr als einer Unterhose als Vorsegel machten wir noch immer 5 kn Fahrt und es ging in einer ungeschützten Ecke der Durchfahrt nach Oban heftigst zur Sache, zumal Windrichtung und Tide entgegen standen, es ein Gebiet mit kabbeligem Wasser laut Karte ist und uns Böen von 8-9 ordentlich zusetzten. Erst als wir achterlichen Wind hatten und ein Kap hinter uns ließen wurde es ruhiger und die Gesichter entspannten sich wieder.

Das war sicherlich ein „richtiger Segeltag“. Aber die Segelneulinge haben sich prächtig verhalten bei diesem Ritt. Zufrieden und erschöpft kamen wir zur Ruhe nachdem wir noch ein kniffliges Anlegemanöver am Ponton bei mächtig Seitenwind gemeistert haben. Nach 2 Wein fielen die Augen zu und es wurde geträumt.